Madrid – 1. Tattoo Trip nach der Pandemie

Hallo Ihr Lieben, leider war es hier eine Weile wirklich sehr ruhig. Ich hatte ursprünglich vor diesen Ausflug schon im März und so ziemlich direkt im Anschluss an Panama und Kolumbien zu machen. Der Tattoo Termin sollte eigentlich am 18.03. stattfinden. Aber wie das mit so einer Pandemie ist – irgendwann erwischt es so ziemlich jeden.

In meinem Fall lag es an einer etwas ausgiebigen Karnevalsparty am 27.02.2022. Hier in der Sonne (eine Kneipe im Ort) haben sich so ziemlich alle Karnevalisten zwischen Altweiber und Rosenmontag angesteckt, die den Laden auch nur betreten haben… ich natürlich auch!

Soll jetzt nicht heißen, dass es nicht ein herrlicher sonniger Sonntags Früh- bis Spätschoppen gewesen ist und es sich nicht gelohnt hätte…aber diese Seuche hat mich einfach für 3 Wochen völlig aus dem Leben gekickt. Vorerkrankungen sind eben auch nach drei Impfungen nicht ganz ohne.

Ende vom Lied – ich musste schweren Herzens meinen Termin verschieben. Um mich in Ruhe auszukurieren und vollständig erholen zu können, bat ich um einen Termin im Sommer. Also gab es den Neuen am 02.06.2022.

Da es am Düsseldorfer Flughafen in letzter Zeit immer und immer wieder zu unglaublichen Szenen und Menschenaufläufen, sowie ewigen Staus an den Sicherheitskontrollen kommt, bin ich zeitig los! Mein Flieger sollte am 01.06.2022 um 12.05 Uhr abheben. Punkt 6 Uhr saß ich in meinem Auto. Da ich so auch noch in den Berufsverkehr geriet, wollte ich einfach mal auf (Überraschung) Nummer sicher gehen. Was passierte? Ich kam unglaublich gut durch und war um kurz vor 8 Uhr bereits auf meinem Parkplatz am Flughafen Bahnhof in Düsseldorf.

Ja, in meinem Auto hängen eine Menge Glücksbringer und Staub hab ich auch länger nicht geputzt 🙂

Eben kurz mit dem Skytrain vom Flughafen Bahnhof in den Terminal. Ab durch die Sicherheitskontrolle und gegen 9 Uhr Morgens saß ich schon an meinem Schalter. Wie schön, dass ich auf Netflix eine ganze Serie runter geladen hatte und somit die Zeit wie im Flug verging.

Yummy, ich hab gemähtes Gras im Becher…oder doch Matcha?

11:30 Uhr ging es dann auch schon los!

Rein in den Vogel und was für ein Jackpot sitzt links neben mir eine Frau mit Baby. Dieses war zu Beginn der Reise nicht wirklich happy mit seiner Situation. Meine Ohropax im Koffer, -> natürlich nur Handgepäck, sah ich mich schon ziemlich gerädert landen. Allerdings schlief das Baby kurz nach dem Start ein und so kam auch ich zu meinem erhofften Nickerchen! Knappe 3 Stunden später hieß es dann Bienvenido a Espana.

Die Sonne schien und das auch für die nächsten Tage – herrlich! Was habe ich den Sommer und die Sonne vermisst! ❤

Eben kurz durch die Gesundheitskontrolle -> In Spanien muss man, vor der Abreise hier oder auch vor der Einreise dort, einen QR-Code beantragen und einige Infos zwecks Impfung und Co angeben. Die Kontrolle war äußerst interessant! Diese gilt nämlich NUR für Nicht-Spanier. Touris werden dann entweder einen blauen oder einen orangenen Weg entlang geführt. Ich war blau 😉 Tatsächlich musste ich nicht einmal den Code vorzeigen und konnte einfach gehen. Einer der Touristen aus Latein Amerika war so verwirrt wie ich und wir unterhielten und kurz auf darüber was für eine interessante Kontrolle das war.

Ab Richtung U-Bahn! Hier gibt es einige Automaten an denen es Karten für den öffentlichen Nahverkehr gibt. Diese sind aus Plastik und man kann sie beliebig oft aufladen und wiederverwenden. Ähnlich der Oyster Card in London. (für die, die es kennen) An dem Kassenautomaten sprach mich dann direkt ein älterer Herr auf Spanisch an, der Hilfe benötigte und mich offensichtlich für recht kompetent hielt. Natürlich half ich ihm eben seine Karte auch aufzuladen. Als nächstes hieß es rein in die Bahn, 2x umsteigen und schwupps war ich quasi schon am Hostel. Damit nun auch jeder mal einen Eindruck von einem 8er Zimmer bekommt hier ein paar Fotos.

das Doppelbett gegenüber von meinem
die weiteren Betten Richtung Tür + Toilette und Bad

Nach dem Einchecken eben eine kleine Runde durch die City…oder auch eine größere. Ohne Plan, ohne Google Maps einfach die Nachbarschaft erkunden. Die direkte Nachbarschaft war durchaus recht interessant. Es gab viele Obdachlose, es war sehr International und die Polizei war häufig rund herum zu finden. Das Hostel selbst war aber wirklich super schön, sehr gepflegt und nur 1-2 Haltestellen von Sol und dem Plaza Major entfernt. Einen 24/7 Carrefour (Supermarkt) gab es direkt um die Ecke an der U-Bahn-Station.

Die ersten Eindrücke von Madrid:

Guckt euch diesen herrlichen blauen Himmel an! 🙂 Der macht doch schon beim hinsehen einfach happy!

Von den Leuchtreklamen hätte ich gerne die ein oder andere eingepackt!

Beim Bummeln durch die Stadt entdeckte ich einen Laden, der einfach die schönsten Tapas anbot. Kennt ihr das? Ihr guckt bei den Gästen auf den Teller und denkt euch – ich muss hier einfach etwas essen? Bei um die 30 Grad, strahlendem Sonnenschein und einem hervorragenden Lunch ließ ich dann auch meine „am Tag vor dem Tattoo keinen Alkohol“ Regel fallen und warf diese kurzerhand über Board!

Pan con Tomate, Pimientos de Padron und Thunfischfilet – ich sag’s euch, das war fantastisch!

Zurück im Hostel lernte ich dann ein paar meiner Mitbewohnerinnen kennen. Richtig, ich schlief in einem Mädels Dorm. Der einzige Vorteil? Es wird Nachts im Normalfall nicht so viel geschnarcht. Unter mir und gegenüber in den zwei Betten waren Amerikanerinnen. Die zwei gegenüber reisten zusammen durch Europa, die unter mir alleine. Allerdings war es für Shaye (unter mir) der letzte Stop. Kurzerhand entschieden wir uns für die Happy Hour auf dem Rooftop. Zwei Euro für einen halben Liter Bier oder eine Art Sangria (Tinto de Verano – oder auch Rotwein und Limo) waren definitiv mehr als fair! Ich nahm ein kleines Bier, hatte tatsächlich ein wenig ein schlechtes Gewissen wegen des Tattoos am nächsten Tag.

das Estrella Damm schmeckte deutlich besser, als meine Jugenderinnerungen an dieses Bier waren

Wer denkt Hostels sind nur billig und können nix…weit gefehlt! Guckt euch diesen Ausblick von der Dachterasse aus an! ❤ Einfach mega! Die Gute Shaye war so lieb und machte auch ein Bild von mir….natürlich mit der obligatorischen Zigarette zum Bier. Ich weiss, ich weiss…eindeutig eine meiner schlechteren Angewohnheiten! 😉

Das Leben könnte eindeutig viel, viel schlechter sein!

Wie man unschwer erkennen kann, ich bin überglücklich! Sommer, Sonne, Sonnenschein, Flip Flops an den Füßen, nette Leute um mich, ein kaltes Bier in der einen und die Fluppe in der anderen Hand! ❤

Fehlte nur noch das Abendessen. Halima und Alex aus dem Bett gegenüber wollten sich mit Alex’s Schwester treffen, blieben also Shaye und ich. Shaye kannte bereits einen Typen von den vorherigen Tagen…der wollte aber erst gegen 22 Uhr Essen gehen. Wir Girls waren hungrig…und Frauen die hungrig sind brauchen dringend Essen. Wir nahmen James mit, einen Kanadier den wir auf dem Rooftop getroffen hatten. James war auf alle Fälle ein sehr, sehr merkwürdiger Typ und unser Lacher für die nächsten Tage! So ein schräger Vogel… Wir waren Essen und meist blieb eine/r am Tisch und die anderen gingen los. Shaye und er wollten zusammen los und ohne zu warten war er weg. Später ist er für mehr als 30 Minuten weg gewesen und wir zwei Girls hatten fast schon Sorge ihn verloren zu haben. Später erzählte er dann am Tisch, dass er super lustig sei, wenn er Französisch sprechen würde und ein ganz anderer Mensch, wenn er Englisch spricht. So ging das in einer Tour…immerhin hatten wir etwas zum Lachen!

Es ging zur Markthalle, eben vorbei am Plaza Major.

Angekommen an dem Mercado de San Miguel startete auch schon die Reizüberflutung! Es gibt lauter kleine Stände mit tollen Tapas, Leckereien, Antipasti und einfach allem was das Herz begehrt. Zudem natürlich diverse Weinstände, Bierbuden…einfach wirklich alles! Man sollte sich nur vorher im Klaren darüber sein, dass die Halle insbesondere Abends rappelvoll ist!

Hühnchen mit BBQ-Sauce und eins mit Chorizo, Camembert & Co
Mozzarella mit Rucola und Röstzwiebeln, Burrata mit Schinken und Feigenmarmelade
Oliven, halb getrocknete Tomaten, rechts mit Dreierlei Fisch
mehr von den Chorizo Broten – man beachte die niedlichen Zahnstocher ❤

Ich habe es am 1. Abend tatsächlich geschafft perfekt um all die Massen herum zu fotografieren 🙂 Glück muss man haben!

Da es dieser Tag einfach viel zu gut mit uns meinte, gab es auf dem Rückweg auch noch rosa Wolken.

Wir trafen die anderen auf der Dachterrasse wieder. Alle tranken, außer mir. Grund des ganzen Trips war nach wie vor das Tattoo und da ich bereits wusste wie unangenehm es werden würde, siegte die Vernunft. Ich weiss, ich weiss…traut man mir gar nicht zu. Aber es gibt tatsächlich Momente in denen es mein Verstand tut!

Vor lauter Aufregung habe ich Held natürlich so gut wie gar nicht geschlafen. Zudem kann ich eine der Deutschesten Eigenarten insbesondere bei sowas überhaupt nicht ablegen, meine Pünktlichkeit. Da mir dieser Termin so wichtig war und die Anreise mit den Öffentlichen ca. 1 Stunde dauern sollte, machte ich mich (vorsichtshalber) einfach schon 1,5 Stunden vorher auf den Weg. Die Züge fuhren nur 3x/Stunde, sicher ist sicher! Immerhin fand ich auf dem Weg zur Bahn eine süße kleine Bäckerei und gönnte mir einen Café con Leche (Milchkaffee) und ein Croissant mit Vanille Creme gefüllt. Mit dem Frühstück und all meinen „kleinen Helfern“ (ich weiss inzwischen ganz genau, was meinem Körper hilft wenn das Tattoo doch länger dauert und die Energie schwindet) in die Bahn und erstmal Richtung Shop.

An einem Kindergarten machte ich Halt und gönnte mir mein Frühstück. Zeit hatte ich ja satt 🙂

den Kran im Hintergrund gab es gratis dazu

Pünktlich zur Öffnung des Shops und meinem Termin kam ich dann auch an. Die Zeichnung hatte ich bis dahin immerhin selbst noch nicht gesehen. Die Aufregung stieg! Klar ich weiss, dass es überhaupt keinen Sinn, das ich nach all den Tattoos noch aufgeregt bin…Trotzdem ist die Aufregung nach wie vor genauso große wie bei dem allerersten Tattoo. Es ist eine Mischung aus Aufregung, Vorfreude, happy sein und einfach einer ganzen Menge Adrenalin!

Für mich war dieses Tattoo gleich aus mehreren Gründen etwas ganz besonderes. Zum einen folge ich Debora seit Jahren auf Social Media, oder treffe Sie auf Conventions und bewundere wirklich ihre Kunst / ihr Handwerk, zum anderen wollte ich seit meiner Zeit in Südafrika damals einen Geparden tätowiert bekommen und habe über 10 Jahre nach einem passenden Künstler gesucht und drittens war es die letzte große Fläche, die ich tätowiert haben wollte. (Stand heute – für alle die, die mich gerne darauf festnageln würde keine weiteren bunten Bilder zu sammeln)

Debora kam grinsend und mit der Zeichnung auf mich zu und ich fühlte mich einfach direkt wohl und gut aufgehoben. Sie ist in echt genauso aufgeschlossen und freundlich, wie Sie auf den Bildern oder Veranstaltungen wirkt. Eine Seele von Mensch. Die Zeichnung war einfach perfekt. ❤ Ich habe mich direkt in das Tattoo und die Idee verliebt.

Stencil auf die Haut und ruck zuck ging es auch schon los!

Ok, dieses Bild ist nicht so Vorteilhaft! Falls ihr mögt guckt Sie euch bei Insta an @deboracherrys

Die Linien gingen relativ fix und waren nach gut 1,5 Stunden unter der Haut. Allerdings, wie nicht anders zu erwarten, ist die Rückseite vom Oberschenkel ziemlich empfindlich…also war es ab hier nicht mehr so unglaublich angenehm! Was soll’s, wer schön sein will…

Grinsen ging auch später noch

Zähne zusammenbeißen und aushalten war nun angesagt. Sie beeilte sich, heisst es stechen immer X Nadeln gleichzeitig die Farbe unter die Haut. 4 Stunden später war es dann eeeeendlich vollbracht!

Der linke Oberschenkel ist nun mit einem wunderschönen Geparden verziert. All das leiden hat sich gelohnt! Zudem bekam ich von Debora sogar noch Geschenke! Eine Creme für die Nachsorge und ihren allerliebsten Druck eines Ihrer Bilder.

Nach dem testen kann ich die hier wirklich empfehlen!
Jetzt muss ich nur noch einen Rahmen besorgen ❤

Hungrig wie verrückt wollte ich eines der Lokale in der Shopping Mall testen, welches mich aber abwies und meinte die Küche hätte geschlossen. (draußen saßen noch Gäste)

Also erstmal zurück Richtung Hostel. Da es vor und nach der Bahnfahrt einige hundert Meter zu Fuß ging, löste sich bereits vor der Ankunft im Hostel die Klebefolie (Suprasorb Folie). Ein unversorgtes frisches Tattoo ist immer schlecht, also versuchte ich meine Klebefolie aus. Da ich aber kein Zewa hatte, um das Tattoo trocken zu halten, löste auch diese sich ruckzuck. Also schnell eben zu dem Supermarkt, Zewa besorgen. Zudem war es nach wie vor dringend Zeit für etwas zu Essen. Ich verknüpfte meinen Supermarktbesuch gleichzeitig mit dem Kauf von ein paar Snacks.

Zurück im Hostel, Tattoo versorgt, Snacks gegessen, war es auch schon Zeit für die Happy Hour. Heute war ich bereit für ein paar Drinks! Zu den vorhandenen Girls gesellten sich noch zwei weitere aus unserem Zimmer und zwei oder drei die wir irgendwie so irgendwo kennengelernt hatten. Mit so einer großen Gruppe macht das Trinken gleich doppelt so viel Spaß! (leider kann ich hier immer noch keine Videos hochladen)

Wir begannen den Abend mit den halben Litern. Heute testete ich den Sangria Verschnitt, mit Kohlensäure, ziemlich süß, aber ohne Obst. (ich war mir sehr schnell sehr sicher, dass das Gute Zeug für Kopfweh sorgt) Aber was sollte der Geiz? Das Tattoo war auf der Haut, die Gesellschaft hätte kaum besser und internationaler sein können und die Getränke waren gut gekühlt.

Was hätte besser sein können? Mein Kreislauf! Nach dem ein oder anderen Glas auf so ziemlich nüchternen Magen und bei noch immer mindestens 25 Grad war dieser ein wenig unzufrieden mit meinem „healthy Lifestyle“!

Nach der Happy Hour ging es mit der ganzen Horde in die Markthalle. Man merkte schon in der Stadt, dass diese voller wurde. Es war Donnerstagabend und das Wochenende nahte! Die Markthalle war rappelvoll und wir zunächst mehr als 30 Minuten auf der Suche nach einem Tisch. Ohne Tisch und mit einer ganzen Reihe Girls hätte es etwas ungemütlich werden können. Mit ein wenig Geduld und Wein bot sich uns eine Möglichkeit und wir ergatterten einen Tisch. Groß genug für alle. Shaye und ich warteten mit unserem Wein, biss alle anderen eine erste Runde hatten. Dann tingelten auch wir los.

Tacos mit Shrimps in Curry und Tacos mit Rippchen in Jack-Daniels BBQ-Sauce, dazu einen leichten Rosé
Oliven und halb getrocknete Tomaten, Burrata mit Rucola und Burrata mit Feigensenf und Röstzwiebeln, im Hintergrund ein Rotwein

Da jede holte worauf Sie Lust hatte, gab es lauter „Reste“ in der Mitte vom Tisch. Ich probierte Patatas Bravas von dem eindeutig schönsten Mann in der Markthalle, eine Empanada mit scharfer Chorizo, einen Burger mit Krebsfleisch und Wakame (Algensalat) und eben alles was sich sonst noch anbot. (bis auf die Austern!)

Nachdem alle Hühner gesättigt waren tigerten wir zurück zum Hostel.

Ob Shaye Wein und Sangria wohl geschmeckt haben? 🙂
Shaye und ich

Weiter mit den Drinks und der Vorbereitung auf die Pub Crawl, eine Tour durch die Bars und Clubs von Madrid. Wir alle tranken fröhlich weiter, lernten noch eine Menge französischer Herren kennen (gleich zwei Junggesellenabschiede) und zwei Iren. Interessanterweise war ich nicht die Einzige mit einer Abneigung gegen Franzosen! Ich dachte echt es läge an mir, dem Paris-Besuch und meiner Abneigung gegen die Sprache…aber nee, die Ami Ladies waren einheitlich auch keine Fans! Obwohl ich an dieser Stelle gerne anmerken möchte, das Vorurteile absoluter Mist sind! Ich habe auch schon ein paar wirklich unglaublich tolle Menschen aus Frankreich getroffen. An diesem Abend waren die Jungs aus Toulouse auch wirklich in Ordnung. Die andere Gruppe waren dann eher so eine Mischung aus Hipster und Playboy… Der Vorteil am Hostel? Man redet einfach nur mit den Menschen, auf die man Bock hat. Niemand ist niemandem eine Erklärung, oder Entschuldigung, oder Rechenschaft schuldig. Jeder lebt fröhlich, frei und wer mag auch gerne fromm. Je näher die Uhrzeit rückte, um das Hostel Richtung Party zu verlassen, so müder wurde ich. War am Ende eben doch alles ein wenig viel. Viel Tattoo, viel Essen, viel Wein/Sangria und leider, leider bin ich auch einfach keine 20 mehr… Was tat ich? Ich ging ins Bett zzZZZZZzzzzzZZzzzzZzzz.

Shaye checkte am nächsten Morgen aus. Nachdem Sie ein paar Besorgungen machte und ich mir erstmal ein ordentliches Frühstück von einer anderen Bäckerei um die Ecke besorgt hatte, frühstückten wir zusammen, bevor Sie den Weg Richtung Flughafen und zurück in die USA antrat.

Für mich gab es einen Milchkaffee, eine Apfeltarte und einen Mini Käsekuchen mit Erbeeren. Wie die meisten wissen, bin ich eigentlich gar nicht mal so für süß! Aber das Bocadillo mit Jamon de Iberico (Baguette mit Iberico Schinken) geht halt auch nicht immer!

Gut gestärkt startet ich mit ein wenig Sightseeing. Debora war so lieb und hatte mir ihre Lieblingsorte verraten. Einen davon kennt ihr bereits, die Markthalle 😉 Für mich ging es also zur Top 2 von ihrer kleinen Liste, dem Kristallpalast. Der liegt in einem riesigen Park samt See, Schaustellern, lauter Buden und eben allem was man sich so vorstellen kann.

Für mich persönlich war der Retiro Park noch viel schöner und besonderer, als der Kristallpalast den ich euch als nächstes zeige. Man kann ewig weit laufen und hat trotzdem nicht alles gesehen. In dem Garten gibt es zig verschiedene Bereiche mit unterschiedlichen Pflanzen und Bäumen, Brunnen und Gewässern – ehrlich wunderschön. Zudem kann man direkt mit der U-Bahn hinfahren, also auch etwas für jedermann (egal wie fit zu Fuß). Die Buden mit Snacks, Wein, Bier und Softdrinks laden wirklich zum verweilen und erholen ein!

Der Kristallpalast ist einfach ein Gebäude mit viel Glas. Für mich absolut überbewertet! Aber die Fotos sind schön 🙂 Auch von dem Teich direkt vor der Tür, in dem schwimmen hunderte kleiner Schildkröten.

Das obligatorische Beweis-Selfie darf natürlich auch nicht fehlen – ich war dort 🙂

Ich fuhr zurück in die Stadt und gönnte mir erstmal ein leckeres Mittagessen in dem ersten Tapas Lokal. Es war so gegen 15 Uhr auf einem Freitag Nachmittag, als ich ankam. Ich bekam dieses Mal sogar einen Tisch direkt in der Fußgängerzone und draußen, aber unter einem Sonnenschirm und schön im Schatten.

Wir halten fest – auf einem Freitag Nachmittag ist das Essen qualitativ nur noch halb so gut, wie auf einem Mittwoch! Zudem wurde die Geräuschkulisse auch zeitnah eine andere. Hinter mir saßen plötzlich ca. 10 Deutsche Jungs (ca. 18-22 Jahre alt) und gönnten sich mit ihrer mitgebrachten JBL Box mitten im Restaurant feinste Ballermann Musik zu den Liter Krügen Sangria. Ich bin mir sehr sicher, die Jungs hatten einfach den falschen Flieger erwischt! Ich allerdings eindeutig auch den falschen Tisch.

Also schnell gegessen, das Bierchen geleert und ab zum nächsten und letzten Sightseeing Stop. Dem El Jardin de Salvador Bachiller, oder auch Secret Garden. Mitten in der Fußgängerzone und über die Rolltreppe in einem Geschäft erreichbar. Dort angekommen gibt es dieses niedliche Kaffee, im Normalfall auch mit Dachterrasse. Wunderschön, nur leider war es genau an dem Tag geschlossen! 😦

Nun hieß es erstmal wieder zurück zum Hostel und eine Runde ausruhen. Der frisch tätowierte Schinken war bereits geschwollen und rot…plus die 30 Grad und der Sonnenschein? Mein Bein freute sich auf Füße hoch und etwas Erholung. Die bekam das Beinchen dann auch für eine knappe Stunde. Es hieß nämlich ein letztes Mal Happy Hour! 🙂 Halima und Alex aus dem Bett gegenüber nahmen heute Fiza und die kleine Australierin mit (Sorry, manchmal sind Namen auch echt nur Schall und Rauch). Ich stieg um auf das was mir am meisten liegt – Bier. Dieses süße Zeug ist einfach nicht mein Ding!

Rechts sehr ihr auch noch mein Wasser…mein Motto „stay hydrated“ – also trink immer genug! 🙂

Da wir last Minute noch neue Getränke orderten gab es dann mit etwas Verspätung das Abendessen. Hierfür mussten wir sogar Schlange stehen. Gut, es war Freitag Abend und wir eine Gruppe von 5 Personen. Es ging zum Yatai Market. Quasi die große Markthalle der vorherigen Tage in kleiner und mit asiatischem Essen. Top! Ich gönnte mir meinen all-time-favorite: Ramen.

Die Optik passt und es war auch wirklich ok, aber die Suppe/Brühe also eigentlich DAS Highlight, schmeckte recht fad. Drei von 5 hatten diverse gebratene Nudeln (chinesisch, japanisch und thailändisch – alle ok, aber kein Highlight) einzig Alex hatte es richtig gemacht. Sie hatte sich für Kimchi Bap entschieden. Gebratener Reis nach koreanischem Rezept mit Kimchi (koreanisch marinierter Kohl) und oben drauf ein Spiegelei (gehört zu vielen asiatischen Gerichten). Das war der absolute Knaller. Zum Glück war ihr das Essen zu scharf und wir tauschten 🙂 Leider war ich zu hungrig, als das ich davon auch ein Foto habe.

Die Mädels gönnten sich im Anschluss noch eine Portion Churros – jede! Ich kann nach so einem Essen einfach nichts Süßes essen. Frittierter Teig mit Zucker und dazu heiße Schokolade… mega (obwohl ich immer Karamell bevorzuge)! Aber bitte nicht nach einer herzhaften Mahlzeit. (Nein, ich bin auch nicht die „Eis geht immer“ Tante!

Wir ließen den Abend bei Bier und Wein auf dem Rooftop ausklingen. Was für ein Abschluss dieses Kurztrips? Love it!

Um 5 Uhr ging mein Wecker und um kurz vor 6 Uhr traf ich draußen vor der Tür die letzten Partyleichen, während ich auf mein Uber wartete. Mein Highlight? Ein Mann der zum Pinkeln an die Hauswand rechts und links von Freunden gestützt werden musste. Nüchtern betrachtet ging es mir um einiges besser! 🙂

Ein letzter Smalltalk auf Spanisch mit dem Uber Fahrer bei Sonnenaufgang.

Im Flughafen dann der letzte Café con Leche, Hugo de Naranja (Orangensaft) und ein letztes mal das Bacadillo mit Iberico Schinken.

Ach mein geliebtes Spanien, bis hoffentlich bald!

Kurz eben die Augen zu gehabt und schon waren wir im Landeanflug auf Düsseldorf.

Zum Glück ging es Abends direkt bei meinen besten Freunden heiter weiter…

Lillet Wild Berry und Captain Cola

Es war schließlich Samstagabend und ein langes Wochenende nahte 🙂

Da das Wetter in good old Germany aber nicht meinen Wünschen eines Sommers entspricht, könnt ihr euch zeitnah auf den nächsten Bericht freuen. In 8 Tagen geht’s nach Griechenland, Thessaloniki und Chalkidike unsicher machen!

Veröffentlicht von easy-the-gypsy

Bunt, verrückt und für jede Reise zu haben

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