72h Holland, 5 Städte und 756km

Hier aber mal alles von Anfang an. Über meine Freundin Nana hatte ich euch bereits in einem meiner Thailand Blogs erzählt. Bei unserem ersten Treffen war Sie gerade einmal 15 Jahre alt und sprach kein Wort Englisch. Wir kommunizierten einen kompletten Abend über google translator. Ich sagte Ihr, dass Sie für ein Wiedersehen Englisch lernen müsse 🙂 Bewusst, weil ich wusste so könnte es klappen. Es funktionierte und Nana lernte Englisch.

Wie schlecht die Kameras noch waren 🙂 Es gab Fisch auf der Khao San Road in Bangkok

Langsam mit Hürden, aber es klappte. Inzwischen hat Sie die Uni absolviert (gut, ich habe bei manchen Aufgaben geholfen) und ist seit Ende Februar in einem sozialen Projekt in Bayreuth, wo Sie bis April 2022 in einer Gastfamilie lebt. Zu Begin hatte sie 14 Tage „Aufenthalt“ in Köln. Man könnte auch mehr oder weniger Quarantäne sagen, aber Sie durfte nach jedem negativen Test auch das Hotel verlassen. Ich nutze die Chance und besuchte Sie dort.

Für Nana ist es neben Aufenthalten, in Indien (Auslandssemester) und einem Aufenthalt in Dubai zum Arbeiten, das erste Mal so weit weg von Zuhause. Ein anderer Kontinent, eine andere Lebensweise, anderes Essen… Natürlich habe ich vorher versucht ihr einen Eindruck von dem Leben hier zu geben und viel erzählt, wie es so ist. Aber live und in Farbe ist es eben einfach immer etwas völlig anderes.

Wie Sie immer wieder betont bin ich mit meinem Leben und den Reisen ihr großes Vorbild, seitdem wir uns vor 8 Jahren trafen. Das witzige ist, dass ich hier in Deutschland auch immer wieder für meine Lebensweise, meine Rastlosigkeit, meinen Lebensstil und -weise immer wieder anecke oder kritisiert werde. An Ihrer Betrachtung ändert es nichts.

Da Sie bisher so gut wie keine Freunde gefunden hat und auch noch Bedenken hat alleine in Europa zu verreisen, bat ich ihr an mich auf meinem Ausflug nach Holland einfach zu begleiten. Ich wollte sowieso Freunde besuchen und warum nicht einfach gleich mit ihr zusammen? So hat Sie die Chance mal ein anderes Land zu sehen und gleichzeitig einen Freund, den ich ihr in Bangkok mal vorgestellt habe, wiederzusehen.

Aber was wäre der Start eines solchen Trips ohne Missverständnisse?

Ausgemacht war mal, dass Nana am Freitag direkt in Münster ankommt und wir von dort zusammen starten. Mittwoch bekomme ich eine Nachricht, dass Sie ihren Zug für Donnerstag gebucht hatte… Also hier schnelles umplanen. Sie wollte gerne meine Wohnung sehen und wie ich lebe. Nach mehreren Wochen voller Mehrarbeit und Unwetterschäden, plus Schulungen in Münster die gesamte letzte Woche – mehr Stress, als Freude auf meiner Seite. Zum Glück ist Nana im Großen und Ganzen ganz pflegeleicht und so gab es Donnerstag Abend einfach Pizza und Wein 🙂

Freitag Morgens setzte ich Sie in der Stadt ab und arbeitete selbst noch bis 12.45 Uhr in Münster. Von dort aus ging es los! Erster Stop Rotterdam. Nach 13 Monaten war es Zeit für ein Wiedersehen mit Ahmet. Ihr erinnert euch vielleicht, mein schwuler türkisch stämmiger Holländer, den ich damals auf Koh Lanta traf. ❤ Was ein Goldstück von Mensch! Während Corona hatte er stark mit Angststörungen zu kämpfen, weswegen unser Wiedersehen auch so lange dauerte. Nun aber war es für ihn möglich und ich freute mich wie Bolle! Auch Nana freute sich sehr, da Sie Ahmet vor ein paar Jahren einmal in Bangkok traf. Nana freut sich ja immer über Kontakte zu Farang (Weissen).

In Rotterdam angekommen parkten wir unter der Markthal, eine riesen große, wunderschöne und super bunte Markthalle mit bezahlbaren Parkplätzen. Ahmet hatte zu 20.00 Uhr einen Tisch reserviert und wir hatten somit noch ein bisschen Zeit für uns und etwas Sightseeing.

Eingecheckt wurde im Cityhub, einem Hotel im Hostel Stil. Es gibt immer kleine Kapseln mit einem Doppelbett, im Wechsel oben und unten die Betten. Zwei Zimmer sehen also aus wie ein Würfel. Sehr Platzsparend und somit super für den Umsatz. Bäder gibt es jeweils auf der Etage. Sehr modern und ich finde es super cool. So zahlt man für ein Doppelzimmer auf der Witte de Withstraat (DIE Ausgehmeile) nur 69,00 Euro.

Eingecheckt und frisch gemacht ging es los. Wir zwei Girls hatten außer dem Frühstück nicht wirklich was gegessen und unsere Reservierung Abends war zu 20.00 Uhr… Also brauchten wir einen Snack. Wie gut, dass ich mich etwas auskannte. Also ging es erstmal in mein absolutes Lieblingslokal aus 2020 dem Supermercado. Wir hatten Tacos und Quesadillas zum teilen. Wie eh und je ein Traum!

PS: ich bin die mit den Jalapenos

Die verbleibende Zeit verbrachten wir mit einem Bierchen und dem beobachten der Witte de With in unserer Lobby. Herrlich sag ich euch!

Um 20.00 Uhr waren wir mit Ahmet verabredet. Wollten uns um 19.45 Uhr treffen. Er kam, natürlich, etwas später. 🙂 Der kleine Schlingel hat es einfach nicht so mit der Pünktlichkeit. Witzig war, dass es Nana auf einmal störte. Nix mehr mit Thai Zeit hahaha. Das Obba’s sieht von der Straße einfach so cool aus! Es gibt mediterrane Platten und die sind optisch der Hammer. Sollten dann aber 25,00 Euro pro Person kosten. Ohne Drinks. Ahmet entschied sich daraufhin für einen Falafel Wrap und wir uns für ein paar Snacks. Das erste Hühnchen war kalt und und voller Knubbels und Bubbels. Nix für mich! Dann kamen Garnelen in Chili und Knoblauch. Yummy! Auch das Saté Hühnchen danach war nicht übel. Besser als das Essen waren hier aber eindeutig die Gesellschaft und die Getränke! Wir haben tatsächlich den Laden abgeschlossen. Um Mitternacht gilt in Holland Sperrstunde, das schafften wir locker! Es gab einfach soooo viel zu erzählen. Denn auch wenn Ahmet und ich uns regelmäßig schreiben oder mal Facetimen ist das persönliche Gespräch am Ende einfach unschlagbar!

ich liebe diesen Dschungel Stil
Ahmet und Nana ❤
links das Knubbels und Bubbels Huhn, rechts die Garnelen

Ahmet hat sicher den größten Schritt von uns allen in 2021 gewagt! Er hat sich gegenüber seiner Eltern, die strenggläubige Moslems sind, geoutet. Aufgrund dessen wurde er Zuhause rausgeworfen und lebt nun seit ein paar Monaten in einer WG. Zum Glück hat er eine super Therapeutin, die ihm zur Seite steht. Zusammen mit den Angststörungen und der Bulimie war dies ein Wahnsinns Schritt für ihn! Trotz allem denke ich, dass dies der Erste und wichtigste Schritt in ein unabhängiges und selbst bestimmtes Leben ist. Ich bin so unfassbar stolz auf ihn! ❤

Noch an dem Freitag Abend lud Ahmet uns zu sich nach Hause ein. Er ist so stolz und wollte für uns unbedingt Frühstück machen. Neben seiner besten Freundin Shrishti waren vorher keine Gäste zum Essen da. Er war so bemüht und wollte alles so perfekt wie möglich machen, auf seinen 13qm. Es gab Brötchen mit Käse und Tomaten für mich, Marmelade für Nana, seinen Lieblings Eiersalat, Smoothie, Kaffee, Wasser, Avocado, Eier… einfach alles. Er hatte sogar das Besteck in Servietten gewickelt. Es war wirklich perfekt und er hat sich so unglaublich gefreut! Was ein Schatz einfach ❤ Damit wir bloß nicht verhungern oder durstig werden, gab er uns noch Snacks und Wasser mit. Manche Menschen sind einfach viel gut für diese Welt!

Von diesem wundervollen Stop ging es weiter zum nächsten. Nana hatte in Europa bisher noch gar keinen Strand gesehen. Wir fuhren nach Hoek von Holland. In der Tradition die Ahmet und ich 2020 hier gestartet haben gab es vorher ein paar Leckereien vom Albert Heijn (DEM holländischen Supermarkt) und dann ein super Picknick am Strand. Das Wetter ließ uns Samstag zwar ein klein wenig hängen…aber hey, gute 20 Grad, Picknick, Strand, Meeresrauschen… was will man mehr? Nichts! Ich war super happy und habe den Stop sehr genossen. Nana meckerte etwas, Strand sei für Sie einfach anders. Klar, Strand in Thailand ist anders. Es sind mindestens 10 Grad mehr und die Sonne knallt. Aber für mich ist und bleibt jeder Strand schön. Egal wo 🙂

Es ging nach guten zwei Stunden am Strand weiter. Letzter Stop am Samstag war Den Haag. Eine Stadt, die ich sehr mag. Insbesondere den Grote Markt, einen Marktplatz um den rund herum Kneipen und Restaurants liegen. In der Mitte sind lauter Tische, samt Schirmen und Heizstrahler. Also kann man bei Wind und Wetter draußen sitzen. Bevor es aber in die City ging, stand erstmal einchecken auf dem Plan! Wir hatten eine Nacht im Kingkool Hostel gebucht. Zwar ein Doppelzimmer, mögen aber ja beide den Hostel Stil. Wer viel Glück hat, hat auch manchmal Pech.

der Grote Markt im Dunkeln zu späterer Stunde

Vor dem Hostel waren einige junge Leute am Bier trinken und wir grüßten freundlich, nur keiner grüßte zurück. Wir betraten das Hostel und der Mitarbeiter beim Check-In rannte mit uns über 3 Etagen und redete dabei so schnell das es selbst mir, mit fließendem Englisch, schwer fiel ihm zu folgen! Unser Zimmer befand sich im Keller, ohne Fenster und mit schlechter Beleuchtung. Im Erdgeschoss gab es eine Toilette die zur Hostel Bar gehörte. Sonst waren die Bäder im 1. OG. Jeder Raum war durch eine Tür gesichert und musste mit einer Karte geöffnet werden. Bis wir im Badezimmer waren, mussten mindestens 6-7 Türen geöffnet werden. Diese wurden von jedem immer und immer wieder angefasst. Desinfektionsspender waren keine da… Nun gut, wir hatten Desinfektionstücher mit, mit denen wir die Türen anfassten.

Aufgrund der schlechten Beleuchtung konnte man den Dreck im Zimmer nicht sehen. Als ich meinen Koffer bewegte knirschte er aber auf einer Schicht aus Sand. Wir hatten uns vor dem einsteigen ins Auto gründlich abgeduscht, also war der Sand nicht von uns. Aber diese Bude war nur für eine Nacht gebucht. Also ab in die City. Gut Essen und ordentlich was trinken – schwupps bis zum nächsten Morgen ist alles halb so wild. Dachte ich…

Die Stimmung war erstmal nicht soooo der Hit! Nana wollte gerne das Zimmer wechseln. In Thailand geht das immer, wenn man mit dem Zimmer unzufrieden ist. Klar sind auch da die Angestellten genervt, nehmen es aber hin. Hier bei uns ist das nicht so üblich. Insbesondere in einer Unterkunft die gerade einmal drei Doppelzimmer anbietet. Für ein Upgrade bezahlen wollte Sie nämlich nicht… Wir gingen in die Stadt und hatten dann etwas Pech auf dem Grote Markt. Die Gäste vor und auch die nach uns bekamen Tische, uns wurde gesagt es sei alles voll. Die Laune neben mir sank… wir tingelten auf der Suche nach Essen weiter durch die Stadt. Nana wollte am Ende eigentlich zum Japaner. Ich hakte nochmal nach, ob griechisch nicht auch eine Option sei? Sie wollte sich gerne die Karte angucken. Kein Problem.

Letzten Endes stimmte Nana dem Griechen zu und so wendete sich das Blatt! Wir bekamen einen Tisch im Wintergarten, an der offenen Seite. Es gab eine Flasche Rosé, eine Flasche Wasser, für Nana Lammkotletts, für mich Souvlaki. Wir teilten uns Tzatziki und einen griechischen Salat. Aber nicht genug der Schlemmerei! Es saß sich so gut. Die Heizstrahler wurden eingeschaltet, wir hatten von dem Wein einen leichten Schwipps, hatten freie Sicht in die Stadt, einfach perfekt! Somit bestellten wie beide ein Dessert. Mehr probieren ist ja immer gut. Wir bestellten also zwei Desserts zum teilen. Nana bestellte einen Schokovulkan – eine Halbkugel aus weißer Schokolade gefüllt mit Eis wurde mit heißer schwarzer Schokosauce übergossen. Ich bestellte Baklava, mit Nüssen und Honig gefüllter Blätterteig und dazu gab es Vanilleeis. Beides super lecker und wir waren überglücklich mit dieser Wahl.

Nach der Völlerei gönnten wir uns einen Spaziergang durch die City. Wir endeten in einem Pub in der Nähe des Grote Markts. Allerdings war der Service vergleichbar mit Schneckentempo. Die Herren dort waren sicher die langsamste Bedienung ever! Machte nichts, wir waren noch happy und so ging ich dann kurze Zeit später gegen Mitternacht auch ins Bett.

singing in the rain

Nana erledigte noch irgendwelche Import/Export Geschäfte per Telefon und kam irgendwann später ins Bett.

Da über uns die Küche lag, in der bis spät in die Nacht gefeiert und ab dem frühen Morgen die Hostelgäste ihr Frühstück zubereiteten, war unsere Nacht extrem kurz! Trotz meiner Ohropax war die Geräuschkulisse kaum auszublenden.

Weiter ging es nach Katwijk. Einem schönen kleinen Küstenort zwischen Den Haag und Amsterdam. Die Sonne schien und Nana hatte wieder gute Laune. Perfekt, wir ergatterten direkt einen Parkplatz in erster Reihe und gönnten uns ein richtig leckeres Frühstück oder ist es um 11 Uhr bereits Brunch/Lunch? Wie auch immer. Nana bestellte sich ein Brot mit Krabben und eins mit Lachs, ich mir einen Wrap mit Thunfisch Carpaccio. Wie immer teilten wir. Für das auftanken an Vitaminen orderten wir frische Smoothies. Alles gab es bei Sonnenschein und mit Blick auf das Meer. Es hätte nicht besser sein können!

Da wir früh dran waren gönnten wir uns anschließend zwei Stunden in der Sonne. Thai Style behielt Nana die Strickjacke an und ich saß dort im Bikini (erst nach dem Bild). Der Blicke nach waren die Holländer ein wenig irritiert über die unterschiedliche Wahrnehmung von Hitze bei uns beiden. Aber wir genossen es sehr und die Sonne tat einfach richtig gut! Vitamin D & Sea machen einfach glücklich.

Weiter ging es nach Amsterdam! Meine persönliche Lieblingsstadt im Land unserer Nachbarn. So bunt, so multikulti, so offen, so frei…

Nachdem das erste Parkhaus geschlossen hatte, blieb uns nur eines der Q-Park Reihe und die Kosten 55,00 Euro/Tag – überlegt euch gut, ob ihr mit dem Auto kommt. Das ist schon echt richtig happig, fast der Preis unseres Zimmers…

In das wir dann direkt eincheckten. Was für ein Hotel/Hostel. Auch hier gab es wieder die kleinen Doppelzimmer im Kapsel Stil. Aber guckt euch bitte mal den Empfangsbereich, das Restaurant/ den Aufenthaltsbereich an. Einfach nur WOW! Die Zimmer waren noch etwas kleiner als in Rotterdam und wir zwei wussten kaum wohin mit dem Gepäck. Aber die Bäder waren noch schöner, als im ersten Hub! Hier kosten die Zimmer auch um die 70,00 Euro und hey, es liegt wirklich direkt mitten in der Innenstadt von Amsterdam. Angrenzend an Chinatown und das Rotlichtviertel. Also ohne Witz, falls ihr mal nach Amsterdam fahrt, selbst mit dem Zug, diese Bude ist auch zu Fuß top zu erreichen!

Da wir nach dem frisch machen noch Zeit hatten bis wir uns mit Leah, einer Freundin von Ahmet, trafen stand Sightseeing an. Ich hatte Leah damals in Bangkok kennengelernt, als ich Ahmet besuchte. Wir hatten erst um 18.30 Uhr ein Date zum Abendessen ausgemacht. Leah ist Chinesin und lebt inzwischen fast drei Jahre in Amsterdam. Erst über die Uni, inzwischen über ein Arbeitsvisa. Sie möchte keinesfalls zurück!

Leah ist übrigens eine der jungen Leute, die sich beim feiern in Holland in den letzten Wochen mit Covid19 angesteckt haben. Natürlich war Sie wieder genesen, als wir uns trafen. Gab aber offen und ehrlich zu, dass Sie selbst wohl vier Leute angesteckt hat.

An dieser Stelle ein kurzer Exkurs – ich wusste die Zahlen in Holland sind hoch. Bis zu unserer Abreise galt Holland als einfaches Risikogebiet. Ich bin durchgeimpft und Nana hat die erste Impfung hinter sich. Wir haben uns besprochen und zusammen mit meinen Freunden in Holland abgesprochen lieber Plätze etwas abseits zu wählen, als mittendrin. Aber eben auf alle Fälle zu fahren. Erst als wir in Holland waren, kam die Ansage, dass Holland ab Dienstag (27.07.2021) zum Hochrisikogebiet wird. Es war im allgemeinen sicher nicht die sicherste Entscheidung. Keine Frage! Aber wir sind vor der neuen Einstufung zurück, haben beide Montag direkt einen Test gemacht – negativ – und haben auf uns und Abstand geachtet. Trotzdem möchte ich sagen, so verrückt die Holländer bei 10x so hohen Zahlen sind keine Masken zu tragen und nicht auf Abstand zu achten, die Freiheit ist unglaublich erfrischend!

Sightseeing für Nana ging direkt neben der Unterkunft los. Dönerbude mit Halal produziertem Fleisch liegt neben einem Sexshop, der neben einem Käseladen liegt. Den Kulturschock konnte man der armen Maus ansehen. Dann roch es einfach überall nach Gras. So ist Amsterdam, es riecht wirklich 24/7 so.

Wir tingelten dann weiter zum Nieuwendijk, der größten Einkaufsstraße. Vorbei an dem Paleis op de Dam, einem alten Schloss das an ein riesiges Rathaus erinnert, weiter über Rokin, es ging vorbei an dem kleinen Turmhäuschen der Delfts Blauw Töpferei, weiter zum Blumenmarkt. Nana wollte dann gerne noch ein paar Grachtenbrücken abklappern, damit das perfekte Foto mit Fahrrädern, Blumen, Ihr selbst und dem Wasser entstehen kann. Hab ich es geschafft?

Von mir gibt es auch eins 😉

Es kam plötzlich ein Regenschauer und wir suchten Unterschlupf in einer Bar. Happy hour – großes Bier 3,50 Euro und das direkt an der Gracht.

Für 2,5 Stunden und mit unerwartetem Regen gar nicht so schlecht. Ich sollte umzuschulen zum Profi-Tourguide hahahaha.

Von hier aus machten wir uns auf dem Weg zum Restaurant. Leah hatte zu unserer Reunion einen Tisch in dem (ihre Worte) „authentischsten Thai Restaurant der Stadt“ gebucht. Nana war Feuer und Flamme, schließlich war Sie 5 Monate nicht Thai essen. Klar kocht Sie öfter mal selbst… aber die Deutschen Thai Restaurants sind einfach nix. Zudem ist es in Thailand tatsächlich so, dass man Essen überwiegend holt. Es ist fast so günstig wie selbst zu kochen und man hat einfach mehr Abwechselung. Nana bestellte und wir drei genossen Thai tea, Singha beer, Som Tam Thai (Papayasalat), Massaman Gai (Curry mit Huhn), Gai Phad Med Mamuang (Hühnchen mit Cashew), Shrimps Pad Kratiem (Garnelen mit Knoblauch und Pfeffer), Reis und zum Nachwürzen für Nana Chili mit Chili und Chili Öl. Es war für mich das erste „richtige“ (nicht selbst gekochte) Thai Essen nach zwei Jahren. Boah ich hätte mich reinlegen können!

Danach waren wir alle schwanger mit dem food baby des Jahres hahaha. Wir hätten platzen können! Falls ihr es mal testen wollt – Birds Thai Restaurant, Amsterdam. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich bisher die eine Straße China Town in Amsterdam echt X-Mal übersehen habe. Es gibt auch super Chinesische Lokale für Dim Sum. Leah zeigt mir als Chinesin (ist ein chinesisches Gericht) nächstes Mal ihren Favoriten.

Zeit um weiter durch Amsterdam zu schlendern. Leah meinte Sie kennt einen Laden mit großer Bierkarte und direkt am Wasser. Perfekt! Wir fanden uns ein zum ersten Bier tasting des Abends.

Nana links und Leah rechts

Gegen 21.30 Uhrverließ Leah uns. Sie musste am nächsten Morgen arbeiten und wollte noch ihr aktuelles Date treffen. Einen Deutschen, der in Amsterdam wohnt. Wie der Zufall so will, haben wir alle einen ganz unterschiedlichen Männer Geschmack!

Nach 2-3 weiteren Bierchen verließen auch Nana und ich das Lokal und machten uns auf den Rückweg.

Es dämmerte und Nana wollte unbedingt das Rotlichtviertel sehen. Natürlich kannte Nana die Thai Art der Prostitution, aber hier in Europa waren ihr vergleichbare Szenarien völlig unbekannt. Leah und ich waren uns zuvor schon einig. Egal wo man aufwächst, wenn man das Rotlichtviertel in Amsterdam sieht, ist man erstmal überrascht/überwältigt/fasziniert ok, manche vielleicht auch geschockt/angeekelt. Wenn man dann aber die Thai Viertel sieht denkt man „ach dagegen ist Amsterdam ein Mäusepups“. Alles in allem für Nana ein langer Tag mit super vielen Eindrücken und wir gingen erstmal zurück zum Hostel.

Zeit für ein kleines Sit-in im Schaufenster 🙂

Wir sprachen über den Ausflug, das Nana immer allen berichtet ich könne Bier wie Wasser trinken (für Thai Maßstäbe evtl.) und es ging um die Frage, wie viele Länder ich bisher bereist habe (ohne Deutschland). Das zählen war doch überraschen umständlich und ich vergaß erst ein paar. Am Ende sind wir auf 27 Länder gekommen. Von den 195 Ländern der Welt sind also noch reichlich übrig zum erkunden und Tattoos sammeln! 🙂

Apropos Bier, es gab um die Ecke eine kleine Brauerei und wir beschlossen kurzerhand einfach noch einen Absacker zu trinken.

Die Biere variierten im Geschmack und auch bei den %ten. Links 5,4% bis rechts 13,7% – wir testeten uns durch. Nana bevorzugte die beiden linken Biere und ich das vorletzte mit einer intensiven Whiskeynote.

Es ging zurück ins Hostel und ich brauchte dringend etwas Schlaf. Schließlich sollte es Montag Morgen zurück nach Hause gehen. Ursprünglich war gedacht, dass Nana mit dem Zug ab Amsterdam fährt und ich mir so 30min Fahrzeit sparen könne. Wie ich Am Sonntag Abend erfuhr, hat Sie das Ticket ab Münster gebucht. Also fix noch den kleinen Umweg eingeplant. Nana wollte noch wieder ihren Geschäften nachgehen und kam gegen 2 Uhr ins Zimmer. Da Sie erstmal über mich klettern musste, war ich hellwach. Sie schlief die Nacht auch recht unruhig, was mir eher weniger zu gutem Schlaf verhalf. Um 7 Uhr ging der Wecker und Sie wollte gar nicht aufstehen. Wir waren beide wie gerädert. Aber gut, auf geht’s!

Nach guten drei Stunden Autofahren und einem Frühstück bei McDonalds, lieferte ich Nana in Münster ab. Kurzer Stop im Supermarkt für das Nötigste und zack bis 19.30 Uhr an die Arbeit. Erholung? Vielleicht dieses Wochenende 🙂

Veröffentlicht von easy-the-gypsy

Bunt, verrückt und für jede Reise zu haben

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