Nach meiner Rückkehr aus Rom geht es nun direkt mal an einen neuen Bericht für euch. Allerdings fange ich direkt mal damit an, warum ich so viele Jahre nicht in Italien war…
Mailand – ein Kurztrip mit Pleiten, Pech und Pannen, neuen Freunden und am Ende einer ordentlichen Erstattung. Verrückt, was in so kurzer Zeit alles passieren kann!
Silvester 2015/2016 ging es mit zwei Freundinnen kurzer Hand nach Mailand. Vermutlich kam diese Idee von mir, meine Hand lege ich dafür aber nicht ins Feuer! Zumindest war ich mit der Planung beauftragt. Was ich kann? Alles so billig wie möglich buchen. Komfort? Eher nicht. Auch wie lange wir nun effektiv vor Ort waren, kann ich euch nicht sagen. 2-3 Nächte waren es aber mit Sicherheit.

Es sollte direkt am 31.12.2015 von Köln nach Mailand gehen. Problem war nur, der Hinflug hatte mehr als 3 Stunden Verspätung.

Somit wurde aus einer Ankuft am Nachmittag eine Ankunft kurz vor knapp. Wir bezogen unser Hostelzimmer und versuchten uns dann in aller Eile auch nur ansatzweise herzurichten. Nur hatten wir Probleme mit der Tür des einzigen Badezimmers auf der Etage… Wir bekamen die Tür nicht auf (es stellte sich nachher raus, es handelte sich um eine Schiebetür und wir waren alle zu blöd). Rettung in letzter Minute bekamen wir dann von Janina und ihrem besten Freund Norman, die sich das einzige Doppelzimmer auf dem Flur teilten. Sie bemerkten unsere Not und baten uns an, dass wir uns in deren Zimmer umziehen könnten.
Nach kurzen anfänglichen Bedenken kam von Norman „keine Sorge, ich bin eh schwul“. Zack, Hemmungen erledigt und direkt umgezogen. Janina hatte mal eine Zeit in Italien gewohnt, spricht und versteht somit ein wenig italienisch und natürlich hatten die beiden ihr Event für den Abend schon vorher geplant.



Wir also dann gegen 22.30-23 Uhr völlig ahnungslos und ohne Reservierung in die City. Nun gut, wir scheiterten erstmal schon am Ticketautomaten für die Ubahn. Dieser sprach ausschließlich italienisch und auch wirklich niemand hatte Bock uns auf Englisch oder Spanisch zu helfen. Am Ende hatte jemand Mitleid und wir ergatterten Tickets. Wir fanden, nach einiger Suche und unter Zeitdruck, eine halbwegs bezahlbare Bar in der für 15-20 Euro zumindest ein Cocktail zum Anstoßen enthalten war. Ein wenig frustriert nahmen wir das in Kauf. Silvester kam und zack, hatten wir alle Konfetti ohne Ende im Drink. Tadaaaa, alles umsonst. Man könnte also sagen, bis dato ein absoluter Reinfall! Wir suchten danach noch nach einer schönen Bar oder einer Disco, fanden aber nichts wirklich brauchbares oder eben sonst bezahlbares…
Aber wie sagt man so schön, es kann nur besser werden!
Den nächsten Tag wollte wir damit verbringen, durch die City zu bummeln und ein wenig Sightseeing zu machen. Natürlich testeten wir ein wenig der örtlichen Speisen, ließen die Stadt auf uns wirken, fanden eine kleine süße Galerie und schon stieg unsere Stimmung. Auch der Duomo di Milano ist wirklich wunderschön! Hab nur kein Bild gemacht. Abends wollten Janina und Norman uns mal ein wenig die Stadt zeigen.





Es gab natürlich auch jede Menge streetart ❤ Ich liebe es einfach und zeige euch mehr davon!





Alleine an diesen Kunstwerken kann man erkennen, wie unterschiedlich die Künstler ihr Handwerk verstehen und natürlich sieht man auch qualitative Unterschiede… wie bei jedem Gemälde, jeder Fotografie auch. Alle sind auf ihre Weise etwas besonderes.
Abends ging es zum Aperitivo. Bedeutet in Italien so viel wie es gibt günstigere Getränke (Alkohol) und dazu ein paar Kleinigkeiten zu Essen. Mal nur Snacks wie Oliven oder etwas Käse/Wurst/Schinken, mal aber eben sogar Antipasti Buffets. Da Janina sich gut auskannte, hatten wir Glück und anstatt dann eben später erst zu Abend zu essen, hatten wir hier direkt unser Abendessen mit dabei. Herrlich! So ließ es sich prima leben.

Natürlich durfte auch ein obligatorisches Gruppenbild mit alle Mann nicht fehlen!


Spontan involvierten wir Janina in meinen Plan mich tätowieren zu lassen. Da ihr italienisch unser aller übertraf machte das die Sache natürlich um einiges leichter.
Gesagt getan, den nächsten Tag ging es auf in den Tattoo Shop!

Für mich gab es eine Rakete – eine Silvesterrakete. Sarah machte mit und wir waren beide nach ca. 30 Minuten fertig damit. Kalle entschied sich für eine Rose. Davon habe ich leider kein Bild. Wie ihr oben auf dem Bild seht, hatten wir alle eine Menge Spaß! Die ganzen Startschwierigkeiten lagen hinter uns und wir genossen den Ausflug!

Nach den „Anstrengungen“ gab es ordentlich was zu futtern! Wir Banausen entschieden uns für einen fancy Burger Shop 🙂

Für alle untätowierten unter euch – Tattoos machen einfach schrecklich hungrig. Man benötigt eine Menge Energie.
Nun war es quasi auch schon wieder Zeit für den Heimweg. Dank guter Infos wurde ich darauf aufmerksam gemacht, dass man bei mehr als 3 Stunden Verspätung einer europäischen Airline eine Entschädigung einfordern kann. Zu der Zeit war das bei Ryanair nur auf Englisch möglich… aber hey, für Kohle kämpfe ich ja wohl! Bei Flügen innerhalb der EU liegt diese Entschädigung bei 250,00 Euro pro Person! Somit hatten wir ein paar Monate später mehr raus, als uns der Trip an Fixkosten gekostet hat 🙂
Hier passt es perfekt – sogar auch zum nächsten Beitrag – Ende gut, alles gut!
Mein Trip nach Rom startete ähnlich erfolgreich wie der nach Mailand. Oder wie sollten wir hier sagen? Alle guten Dinge sind 3.
Zunächst buchte ich einen Trip nach Teneriffa. Eine ehemalige Kommilitonin lebt gerade den Sommer über dort und wir haben uns ewig nicht gesehen. Zudem spreche ich ein klein wenig Spanisch und war noch nie dort – win win! Dachte ich… bis zwei Wochen später die Airline die Flüge cancelte. Das war es für Teneriffa, denn Ersatzflüge sollten weit mehr als das Doppelte kosten.
Zack Lissabon gebucht! Ist und bleibt eine meiner Lieblingsstädte in Europa. Habe dort 2-3 Bekannte, ein nettes kleines Tattoo Studio zum besuchen und meine Lieblings Bar für einen Drink zum Sonnenuntergang – perfekt. Mein air.bnb (Ferienwohnung) sollte direkt um die Ecke der Bar und kurz hinterm dem Bahnhof Cais do Sodre liegen von wo aus die Bahn die Küste hoch an jedem Örtchen hält. Aber wie sollte es anders sein? Am Donnerstag bevor ich fliegen sollte (der Flug sollte in der Nacht von Samstag auf Sonntag gehen), meldete Portugal an, Lissabon von Freitag bis Montag abzuriegeln. Keiner ohne portugiesischen Pass dürfe ein- oder ausreisen. Nun gut, was blieb mir anderes übrig?
Ich buchte kurzerhand das nächst günstigste Angebot über Ryanair bzw einfach dort um. Kosten 40,00 Euro, dafür hatte ich zumindest noch eine Chance auf Urlaub. Nun zwar „nur noch“ von Montag Abend bis Sonntag Morgen… aber immerhin. Urlaub ist Urlaub und Reise ist Reise!
Gesagt getan… nun sollte es also in Anlauf Nummer 3 nach Rom gehen. Ich war relativ unvorbereitet und hatte auch nicht so wirklich eine Ahnung was mich erwartet. Klar, ich habe mal alle Sightseeing Highlights von denen man gehört hat, die Freunde einem nennen, etc. zusammengefasst und bei google.maps markiert. Aber das war es auch schon. Damit es nicht ganz so einsam wurde habe ich dann statt eines air.bnb einfach ein Hostel gebucht. Nicht irgendeins, sondern das mit den besten Bewertungen. Wie sich später herausstellte, war es bekannt als Partyhostel… aber gut, auch nicht schlimm! 🙂
Ich landete gegen 22 Uhr an einem sehr kleinen Flughafen in Rom. Von dort sollte es reichlich Busse und Züge geben. Tatsächlich kam nur noch einer. Tickets gab es wohl im Flughafen, aber der Schalter war nicht mehr besetzt. Alle sprangen in den einzigen Bus der kam. Ich auch, wie die meisten, ohne Ticket. Der Busfahrer fuhr wie eine besengte Sau und alle wurden gegeneinander geschleudert. Ich guckte, wer so aussah als hätte er eine Ahnung und entdeckte ein junges Paar. Er wirkte recht kompetent. Also quatschte ich die beiden an. Wo Sie hin müssen und wie das am einfachsten geht. Der Busfahrer warf uns an einer Haltestelle raus und wir sahen den Eingang zur Ubahn. Das Paar aus Prag musste auch zum Hauptbahnhof, hatte aber kein Kleingeld und der Automat nahm keine Scheine und keine Karten… Ich spendierte uns 3en die 1,50 Euro für die Ubahn. Immerhin wäre ich ohne die beiden doch kurz lost gewesen.
Im Hostel angekommen, kurz eingecheckt und dann wurde auch schon direkt die Bar ausgekundschaftet. Immerhin musste ich ja mal schauen, wer da so alles rumsitzt 🙂 Bier bestellt, dauerte es keine 20 Minuten bis ich mit ein paar Jungs ins Gespräch kam. Einer ist Italiener und lebt in Deutschland, ein junger Ami, ein Kanadier, ein Iraner… einfach eine bunte Mischung! Mädels waren so gut wie keine da… Die Stimmung war ziemlich gut und wir tranken noch ein paar Bierchen, bis ich mich gegen 2.30 Uhr ins Bett verabschiedete.

Zudem wollte ich am nächsten Tag einen alten Bekannten treffen. Den lernte ich vor einigen Jahren mal in Thailand kennen. Er ist halb Italiener, halb Deutscher mit philippinischen Vorfahren. Lebt aber so ziemlich immer schon in Rom. Vor meiner Ankunft wurden große Töne gespuckt, es gäbe eine mega Überraschung und ich könne mich schon mal freuen…
Dienstag Morgen, nach einer miserablen Nacht im Zimmer (unruhiger ging es nicht), bemühte ich mich erstmal um ein anderes. Für die Umbuchung auf ein Einzelzimmer, sollte die Nachzahlung allerdings höher sein, als eine Neubuchung im Internet… verarschen kann ich mich alleine! Also in ein anderes Mehrbettzimmer 🙂 Dies durfte ich aber erst nach 15 Uhr beziehen. Also düste ich los in die City.
Mein Kumpel wollte mich an einer Ubahn-Haltestelle weiter draußen gegen 11.30 Uhr treffen. (er hatte ja extra den ganzen Tag Zeit – so der „O-Ton“) Ich düste einfach nach der Zimmerumbuchung mit wenig Schlaf und reichlich Müdigkeit zu der Haltestelle. Dachte ich laufe einfach mal durch die Gegend und gucke mir die Ecke an. Ich fand ein super schönes kleine Café in einer Seitenstraße. Die Locals tranken ebenfalls im sitzen Kaffee, heisst es kostet nichts extra. Dort saß ich sicher eine Stunde, nachdem ich etwas die Ecke rund herum erkundet hatte!

Spätestens bei diesem Kaffee kam Urlaubsfeeling auf. Die Sonne schien, es waren über 30 Grad und es roch nach Süden. Also falls ihr euch fragt, was ich meine – der Geruch, wenn ihr aus dem Flugzeug im Süden Europas aussteigt. Genau den!
Nach dem zweiten Kaffee und einer Rechnung von 2,20 Euro wurde ich dann abgeholt. Bei der Frage, was wir denn nun machen, kam ein klares „lass mich überlegen – ich habe einen Kater von der gestrigen Hochzeit“. Hieß im Klartext, es war nichts geplant und es gab auch keine mega Überraschung! Was ich zu sehen bekam waren zwei Aussichtsplattformen mit einem Blick über Rom. (ok, die Aussicht war schon ganz cool!)





Nach dem das abgehakt war, wollte er gerne eine Cola trinken. Nur sei da ein Problem. Er habe einem Kumpel auf der Hochzeit sein Portemonnaies gegeben und kein Geld und auch keine Karte mit (in Italien akzeptiert man überall Karten – EC und Kredit) Ok, er fährt mich rum, zahle ich halt die Cola… Er wollte dann kurz nach Hause Geld holen. Gesagt, getan. War wohl aber auch nicht genug. Zurück in der Stadt wurde ich dann gegen 14.30 Uhr abgesetzt (ohne Ahnung wo ich wirklich war). Er wolle zu einem Kumpel und müsse nachher zu einem Arbeitskollegen. Melde sich aber… daraus wurde exakt gar nichts mehr! Beziehungsweise kam irgendwann, ob alles ok sei? Natürlich! Bei mir schon, bei ihm auch? Nie wieder eine Antwort! Aber ganz ehrlich, ab das wurde es soooo gut! Zudem hat er mir verraten, dass mein Hostel ein super bekanntes Partyhostel ist und er mit seinen Freunden früher öfter in der Bar war, um Mädels (Touristinnen) abzuschleppen.
Mitten in der City und ohne Plan habe ich damit begonnen abzulaufen, was auf meiner Liste stand. Sightseeing! Selbst ist die Frau 🙂 Von solchen Trotteln lasse ich mich nicht lange aufhalten!
Ich startete mit dem Forum Romanum, lag dort gerade so in meiner Nähe.







Weiter ging es zum Viktor-Emanuelsdenkmal, ein riesiges weisses Gebäude.



Das Foto vom Kolosseum habe ich mir an dieser Stelle gespart. Das gibt es so oft und in allen möglichen Varianten – da brauchte ich keins. Gesehen habe ich es aber öfter 🙂
Von dort ging es dann bei ca. 35 Grad im Schatten zu Fuß zurück zum Hostel. Nach gut 20.000 Schritten war ich platt wie ein Brötchen und hatte eine Dusche dringend nötig! Zunächst brauchte ich aber Stärkung und fand um die Ecke einen kleinen Feinkost Laden, der frische Panini anbot. Diese auch zu einem guten Kurs – 4,50 Euro / Stück – ich entschied mich für scharfe Salami.

Nach der kleinen Stärkung habe ich schnell in das neue Zimmer eingecheckt, meine zwei Mitbewohnerinnen (eine Französin und eine Deutsche) begrüßt und ab unter die Dusche! Dabei entdeckte ich eine ca. 2 Euro Stück große Blase unter dem linken Fuß. Unangenehm!
Half ja nichts. Da alleine essen so wenig Freunde macht, habe ich die zwei Hühner von einem gemeinsamen Abendessen überzeugt. Den beiden 20-jährigen ging es darum möglichst günstig zu Essen… kein Problem. Ich fand ein Restaurant, pro Gericht keine 10 Euro!


Für mich gab es den hauseigenen Rotwein und Nudeln mit Aubergine und Oliven in Tomate-Sahnesauce (sag ich mal so). Die anderen hatte einmal was mit Pilzen und einmal Carbonara.
Mit der jungen Deutschen (Fabiana) machte ich aus, am nächsten Morgen, zusammen Vatikanstadt und auch das Vatikan Museum zu besichtigen. Ehrlich gesagt war ich vor dem Antritt meiner Reise nicht so wirklich sicher, ob ich das auch möchte. Ich bin persönlich ja jetzt nicht so unbedingt gläubig oder habe mit der Kirche seit sicher 20 Jahren nichts am Hut. Andererseits war die Gelegenheit unglaublich günstig. So wenig los wie jetzt, ist in Rom sonst nie. Also los!
Vatikanstadt – ich bin tatsächlich hin.



So waren erstmal die Ausblicke und das gab es alles völlig kostenfrei. Das überraschte mich tatsächlich etwas. Vielleicht liegt es auch an mir und womöglich habe ich auch ein paar Vorurteile gegen die Kirche. Ich war mir recht sicher, dass sich die Kirche oder hier der Vatikan den ganzes Spaß ein wenig kosten lässt. Ich lag falsch!

Ich habe dann auch zusammen mit meiner Zimmergenossin die Basilica besichtigt und was soll ich sagen? Irgendwie ist es doch ganz cool. Ich meine näher an dem Papst war ich sicher noch nie!






Wir sparten uns allerdings den Aufstieg in die Kuppel, da wir beide zuvor schon einige Aussichtspunkte besucht hatten, die gratis waren. Somit kann ich euch leider nicht sagen, ob sich der Betrag und die ganzen Stufen lohnen würden.
Für uns ging es weiter in das Vatikan Museum. Wir wussten es geht nur mit vorherigem Ticket rein, hatten aber beide nicht wirklich eine Ahnung wie wir an selbiges dran kamen. Also sind wir erstmal gelaufen. Unterwegs ging es vorbei an der Engelsburg, leider hab ich das Bild/Foto einfach verpennt. Sorry Leute! Vor dem Museum gab es eine im Schatten gelegene Treppe, die vor dem Ausgang. Beide suchten wir online nach Tickets. Das Museum hat eine Seite, die kann aber nur Italienisch und Englisch. Ich konnte zum Glück auf Englisch wechseln. Fabiana nicht… Also füllten wir das parallel aus und ich half aus, falls wir beim italienischen nicht sicher waren. Ich zahlte die vollen 17,00 Euro, Studenten (sowie sie) nur 8,00 Euro. Aber Leute ganz ehrlich? Das Museum ist wirklich jeden Cent wert!
Zunächst wird man durch das ägyptische Zeitalter geführt. Gut, der Zusammenhang zum Vatikan ist mir bislang nicht klar… aber hey, es gab Mumien!


Ich kleiner Freak stehe ja so’n bisschen auf Mumien und dieses ganze alte ägyptische Zeug. Aber ich konnte mir dann irgendwann auch meine Späße im Museum leider nicht verkneifen!


Weiter ging es zu den alten römischen Statuen. Ok, ich Banause erzählte Fabiana natürlich „oh guck mal griechische Statuen“, da die in Athen 2020 genauso aussahen! 🙂 Selbstverständlich gehörte beides zum ehemaligen romanischen Reich und somit kommt der Einfluss und der Ursprung aus Rom und von den Italienern. Interessant fand ich allerdings die Beobachtung, dass die Griechen es offensichtlich auch schon weit vor Christi und der modernen Zeitrechnung mit den Frauen und den weiblichen Statuen hatte, wie zum Beispiel mit Aphrodite. Die gute war auch nicht sonderlich zierlich, sondern die Griechen bevorzugten kurvige Frauen. In dem Vatikan Museum gab es überwiegend männliche Statuen. Wäre die Überlegung mal anzubringen, ob es evtl. schon zu der damaligen Zeit Homosexualität gab?
Ein junger Mann reißt dies aber wieder raus und wird von reichlich Babys umgeben. Vermutlich ist er der fruchtbarste Römer aller Zeiten! Nächste Frage – Monogamie entstand im romanischen Reich also erst in der Moderne? Polygamie aber von der Kirche geduldet?



Quatsch machen kann ich 🙂 Gute Laune hatte ich auch, trotz Blase und der Lauferei.
Damit es mal einfach was zu sehen gibt, hier weitere Eindrücke aus dem Museum.





Zwischen wunderschönen Decke, Malereien der einzelnen Staaten Italiens und natürlich auch vom Pabst, gab es aber auch ein paar andere Eindrücke, wie zum Beispiel ein toller Blick über Rom oder zwei herrliche Innenhöfe.



Nachdem wir bereits mehr als 1,5 Stunden in diesem Museum verbracht haben, suchten wir nach dem schnellsten Weg zur sixtinischen Kapelle. Ja, die gehört auch zu diesem Museum! Falls ihr aber einfach mal einen ganzen Tag hierfür einplant und euch mehr Zeit nehmt – vielleicht nicht vorher schon Vatikanstadt besucht habt – geniesst es einfach! Dieses Museum ist unglaublich und bietet so viel zum ansehen. Absoluter Tipp!
Hier ein heimliches Foto aus der sixtinischen Kapelle:

Uns war nach einer Stärkung und wir liefen Richtung Campo de ‚Fiori. Einem schönen Platz, der vormittags als Markt dient und rund herum mit Kneipen und Restaurants bestückt ist. Abends ist der Platz sehr beliebt zum ausgehen. Wir fanden ein Restaurant mit einem super Mittagsangebot. 15,00 Euro für Bruchetta, Pizza/Pasta und einem Getränk. Perfekt!


Wir kamen Abends zurück, zum Fussball schauen. Die Französin schaute zusammen mit anderen Franzosen das Spiel Frankreich : Portugal und wir Deutschland : Ungarn. Was soll ich sagen? Wir hielten alle irgendwann betrinken für eine durchaus gute Option! Trafen uns dazu nach Spielende auf dem Platz und lernte immer wieder neue Leute kennen. Es fühlte sich das erste Mal ein bisschen so an, als wäre Corona nicht wichtig. Als würde es maximal eine Nebenrolle spielen. Es tat soooo gut!
Den nächsten Morgen oder sagen wir eher gegen Mittag sind Clotilde (meine kleine französische Mitbewohnerin) und ich dann zum Strand gefahren. Leider war an diesem ersten Strandtag das Wetter ein klein wenig wechselhaft und es gab zwischendurch immer mal ein bisschen Nieselregen oder Gewitter. Zum Glück aber auch Sonnenschein!


Es wirkt auf den Bildern vielleicht nicht so, aber der Sand war fast schwarz. Zumindest sehr dunkel, was uns beide total überraschte!
Gegenüber vom Strand, also auf halber Strecke zwischen Bahnhof und Strand, gab es ein paar Snacks. Wir entschieden uns für ein Panini mit Burrata. Leider hatten wir beide Sardinen auf dem Baguette und wir mögen keine…suchten diese runter und joa, dann ging es!

Den Abend ließen wir in der günstigen Pizzeria um’s Eck ausklingen und testeten uns zwischen Antipasti und Pizza einfach mal durch. Ich sag’s euch, Entspannung pur!
Der nächste Morgen rückte an und ich entschied mich für Sightseeing! Wenn man schon man wirklich so unglaublich viel sehen kann… (also ich bin ja eigentlich eher so die, die durch die Straßen bummelt und alles auf sich wirken lässt, aber hier?)
Nachdem ich das Ubahn Netz inzwischen ziemlich gut kannte, überlegte ich mir wie ich was am besten machen konnte. Warum nicht direkt mit der spanischen Treppe starten?

Falls ihr euch fragt, warum auf meinen Bildern so gut wie keine Menschen sind? Ich warte bis die meisten weg sind. Gut und gerne auch mal 10 Minuten 🙂 Also etwas voller als ihr so seht war die Stadt durchaus. Nur eben schon wirklich leerer, als im Normalfall.


Weiter ging es dann zu Fuß zum Trevi Brunnen.

Hab einfach über die Menschen drüber fotografiert. Natürlich durfte ein Selfie nicht fehlen.

Leider ist es inzwischen verboten Geld in den Brunnen zu werfen. Rund herum stehen lauter Polizisten. Ich ließ dennoch 3 Taler hinein fallen 🙂 (hatte einen Deal mit einem Arbeitskollegen)
Vom wohl bekanntesten Brunnen Rom’s weiter zum Pantheon.

Dort waren aktuell gerade keine Besichtigungen möglich, also nichts für Ungut. Mir fehlten noch ein paar to do’s und so stiefelte oder eher flip flopte ich weiter. Ja, richtig gehört! Nach dem ersten Tag und der Mörder Blase in den Sneakern, machte ich alles weitere in Flip Flops.
Hier ein paar Bilder aus Rom und von meinem Weg Richtung Trastevere, einem recht angesagten Viertel. Musste ja wenigstens mal gucken 🙂


Ich kam vorbei an der großen Synagoge. Weiter zu Ausgrabungen dort um die Ecke.


Vorbei an süßen Häusern…und schönen Gebäuden,






sowie kleinen Plätzen und Marienbildern, …



überquerte ich dann endlich den Tiber um direkt in Trastevere ausgespuckt zu werden.

Ich konnte das erste Mal Streetart entdecken und war natürlich aus dem Häuschen. Ich dachte fast schon, die Römer haben keine Graffiti Künstler.



Zwischen den Mittags oder am frühen Nachmittag geöffneten Shops waren in dieser Ecke mit Abstand die meisten Obdachlosen und Junkies anzutreffen. Sicher kann man hier super Restaurants oder auch Cafés finden und Abends mit Sicherheit auch herrlich ausgehen. Tagsüber bei Sonnenschein gab mir die Ecke recht wenig.
Ich entschied mich einfach weiter zu machen mit meinem Sightseeing. Da ich noch einen halben Tag hatte, schaute ich ob ich es nach Villa D’Este schaffe. Mir wurde das als absolutes Highlight empfohlen. Leider fuhren die Züge nach Tivoli so mies, dass es sich nicht lohnte. Zumal ich mir Abends einen Tisch zu 19 Uhr reserviert hatte… wollte mir mal was gönnen. Also bleibt die Villa D’este ein Grund irgendwann mal zurück zu kommen 🙂
Ich entschied mich für die Katakomben der Kapuziner Mönche. Es sollte dort unter der Erde Begräbnisstätten geben. Die Mönche haben wohl Kunstwerke aus Knochen in diesen Grabstätten angefertigt… ich war schrecklich neugierig! Wie sieht sowas wohl aus?
Der Eintritt lag bei 6,50 Euro, da ich nicht passend gekleidet war (also eben eher für 34 Grad draußen…), kaufte ich für 1,00 Euro einen Kimono. Es ging los, kurz eine kleine Runde durch ein wirklich sehr überschaubares Museum und dann die Treppe hinunter. Wow, ich war echt aufgeregt. Keine Ahnung warum, aber alleine die Idee mir Kunst aus Knochen anschauen zu können, faszinierte mich ungemein. Ich interessiere mich wirklich für Kunst jeglicher Art und kann mich auch für vieles begeistern. Egal ob Museum, Theater, Oper, Ausstellungen… oder eben auch Graffitis und Tattoos. Alles ist eine Art Kunst, manche eben moderner umgesetzt, aber nicht weniger vielfältig.
Es gab 4 verschiedene Grabkammern mit verschiedenen Kunstwerken. Die Mönche hatten seinerzeit wirklich aus den verschiedenen Knochen Kunstwerke gebastelt. Kronleuchter, Blüten aus den Beckenknochen, Bilder aus Wirbeln oder Rippenbögen – ich war fasziniert. Sowas habe ich vorher noch nie in meinem Leben gesehen und wusste bis dato auch nicht, dass es so etwas überhaupt gibt. Keine einfach gestapelten Knochen, nein Kunst. Aber bei der Menge mussten dafür auch viele Menschen gestorben sein. Ich schwankte zwischen Begeisterung, Faszination und einem kleinen bisschen Ekel.
Leider war es absolut verboten Fotos zu machen. Bei dem Versuch heimlich eins zu schiessen, wurde ich erwischt und musste es umgehend löschen. Wenn man die Capuchin Crypt Rome aber bei google sucht, kann man ein paar Bilder sehen. Falls doch jemand neugierig ist.
Für mich? Definitiv das coolste und aufregendste Erlebnis…bis zu dem Zeitpunkt!
Von dort ging es erstmal ins Hostel, eine Runde ausruhen, duschen und hübsch machen. Schließlich war dies mein letzter Abend mit Ausgehoption. Ich hatte erstmal um 19 Uhr einen Tisch im Goki Sushi reserviert. Nach all der Pasta, Pizza (ja, ich liebe es) und Paninis war es dennoch Zeit für etwas Abwechselung.



Die Vorspeise, eine Miso-Suppe und einen Wakame Salat habe ich einfach verschlungen ohne das ich Zeit für ein Bild hatte. Es gab nur all you can eat für 24,99 Euro. War preislich aber absolut gerechtfertigt. Insbesondere die Qualität, sowie auch der super und auch schnelle Service waren lobenswert.
Mit Clotilde hatte ich ausgemacht, dass ich mich melde wenn ich zurück zum Hostel komme. Wir wollte die Bar unsicher machen. Ein letztes Mal zusammen, da ich in der Nacht drauf schon zum Flughafen musste. Wir gönnten uns ein paar Bier, aufgrund einer falschen Rechnung kamen dann ungeplant auch noch Kurze dazu und ein paar Snacks bekamen wir ebenfalls gratis.

Später am Abend mussten alle Gäste rein gehen, damit es draußen für die Anwohner erträglicher wurde. So kamen sich die Gäste in der doch recht kleinen Bar etwas näher. Den DJ hatte ich bereits mittags kennengelernt, als ich mir in der Straße ein Eis holte. Wir kamen ins Gespräch und als Clotilde müde wurde dann auch ein bisschen näher. Pinke Haare, tätowierter Arm, 3-Tage Bart und aus Argentinien mit einem Faible für die Musik, zu der ich am liebsten Tanze… Match! Nun gut, da ich echt ein Trottel bin, weiss ich weder seinen Namen, noch haben wir irgendwelche Daten ausgetauscht 🙂 Ups!
Den nächsten Morgen war es Zeit für einen Coronatest. Wir zwei, Clotilde und ich, hatten inzwischen zwei neue Mitbewohnerinnen. Diese hielten es für gut, Morgens ab 7 Uhr das ganze Zimmer zu beleuchten und durch ihre Lautstärke den neuen Tag einzuläuten. Ok, ich war selbst Schuld an meinem wenigen Schlaf und dem leichten Kater… also auf, noch in Schlafsachen, zum Bahnhof. Dort konnte man um die Ecke einen Gratis Test machen. Aber ich unterschätzte die Schlange und die Dauer! Nach gut einer Stunde ohne etwas zu trinken und in der prallen Sonne entschied ich mich gegen 9 Uhr dann doch dazu mir eine Apotheke zu suchen. Ich wusste manche bieten den Test an. Kostet dann 22,00 Euro, aber man ist in 15min durch! Ich wurde von einer zur nächsten Apotheke geschickt. Nach weiteren 20 Minuten und 5 Apotheken hatte ich den Kaffee auf! Ich stieg, immer noch wie ich war, in die Ubahn und fuhr zu der Haltestelle, an der ich Dienstag den Kaffee hatte. Dort gab es einen Boots (britische Drogeriemarkt Kette, wie Rossmann oder dm). Die boten auch Tests an. Optimal, 22,00 Euro bezahlt und nach 15 Minuten konnte ich mir einen supi Coffee to go holen und zurück düsen.
Ich war platt, gönnte mir in meinem Lieblings Supermarkt einen frisch gepresstem O-Saft und etwas gebackenes und fiel kurz später in mein Bett. Clotilde ging es ähnlich und wir waren soooo unmotiviert! Aber es war mein letzter Tag…also habe ich Clotilde gegen 13 Uhr aus dem Bett gezerrt und mit zum Strand geschleppt. Unterwegs kurz in demselben Supermarkt Snacks und Getränke für den Tag geholt… und wir waren ausgestattet!
Was ein perfekter Strandtag! Sonne satt, herrliches Wasser, man konnte beim Schwimmen ein paar Buchten/Lidos weiter Kite Surfer sehen, Boote fuhren vorbei – für mich der beste letzte Tag! ❤ Wie sehr habe ich die paar Stunden am Strand genossen.


Ich war einfach glücklich und hatte wirklich alles was ich brauchte. Nach ein paar anstrengenden und sehr stressigen Monaten mit meinem Umzug, der Renovierung der neuen Bude, dem Tod meines Opa’s, Stress mit der Ex Vermieterin, ein bereits nerviger neuer Vermieter, Männer…, Winter (so gar nicht meine Jahreszeit), Lockdown von November bis Mai, kaum soziale Kontakte, Sorgen vor Covid19 wegen meinem Asthma – ich war gestresst, manchmal auch schnell gereizt. Diese paar Tage waren das beste, was mir passieren konnte! Nach 233 Tagen, also 8 Monaten einfach in einen Flieger steigen und für 5 Tage (die späte An- und frühe Abreise zähle ich nicht) mein altes Leben haben – Wahnsinn! Ganz ehrlich ich fühle mich erholt wie lange nicht, happy, ausgeglichen, neu sortiert – einfach herrlich! So auch mein letztes Strandbild, als es schon Abend wurde.

Wir ließen den Tag bei einem typisch italienischen Abendessen ausklingen.


Es war einfach so unglaublich lecker und das bei bester Gesellschaft und herrlichstem Sommerwetter. Natürlich durfte bei mir der Rotwein nicht fehlen 🙂 Ein letzter Tropfen Italien…
Nachts um 3 Uhr ging dann auch schon mein Wecker, eben schnell anziehen und Zähne putzen. Auschecken – lustigerweise bei dem Argentinier (auf einmal arbeitete er auch an der Rezeption). Er versprach mir auf meine kleine Französin acht zu geben, so lange sie noch dort in dem Hostel blieb. Super lieb einfach. Schon war mein Uber da (billige private Taxen, nur hier in Deutschland verboten – gibt es sonst auf der ganzen Welt) und es ging zum Flughafen. 6.10 Uhr war der Abflug nach Hause.
Ich kann jetzt schon kaum den nächsten Trip, die nächste kleine Auszeit, das nächste bisschen Normalität erwarten! Bleibt gespannt, mit etwas Glück bringt dieses Jahr noch Abenteuer 🙂