Das erste Mal buchte ich einen Flug nach Lissabon in 2015, recht spontan wie ich so bin. Ich dachte ein paar Tage Sonne könnten mir gut tun. Zudem liegt Lissabon direkt am Strand und im August konnte ich mir nichts besseres vorstellen. Mein Hostel hieß Yes! Hostel und lag nicht weit vom Arco da Rua Augusta und dieses wunderschöne Tor führt einen auf den Praca do Comercio.


Ich teilte mir das Zimmer mit 3 jungen Männern aus aller Welt. Das Bad war auf dem Flur und Morgens war ich froh wenn ich das miefige Zimmer verlassen konnte. 🙂 Aber alle waren super nett zu mir und ich hatte wirklich eine tolle Zeit. Die Angestellten im Hostel sprachen alle super Englisch und ich war überrascht! Mein vorheriges Lieblingsziel in Europa war ja nun, Kindheitsbedingt – Spanien. Dort taten sich alle schrecklich schwer mal ein Wort Englisch zu sprechen und hier? Kein Problem. Ok, ich dachte erst, vielleicht ist das ja nur im Hostel so… aber nein, es war in der ganzen Innenstadt so. Das Hostel selbst war wirklich super zentral, unglaublich günstig und die Leute super nett. Es gab eine eigene Bar (whoop whoop), günstiges Bier und Abends ein 3-Gänge Menü für damals 10€ pro Person. Günstiger ging es echt nicht! Ich schaute mir erstmal die ganze Stadt an, zu Fuß.

So mag ich es am Liebsten, ohne Ziel und ohne Plan einfach drauf los. Zuerst erkundete ich das Viertel in dem das Hostel lag, das Chiado. Von dort gelangte ich zu Fuß direkt in das angrenzende Stadtviertel Alfama. Dies ist wohl eines der ältesten Viertel der Stadt. Wunderschön und hier und da auch mal mit süßen kleinen Shops bestückt. Super um ein paar nicht ganz sooo touristische Andenken zu kaufen. Zudem liegt der Hafen von Portugal dort unten am unteren Teil von Alfama und es reihen sich jede Menge Fischrestaurants aneinander. Nur Mut, probieren lohnt sich.


Mit etwas Glück kann man auch ein Kreuzfahrtschiff sehen (komme ich noch zu). Zudem ist Alfama bekannt für den Fado. Fado ist ein portugiesicher Musik- und Tanzstil, der vor allem in den Städten Coimbra und Lissabon beheimatet ist, Werke dieses Stils hndeln meist von unglücklicher Liebe, sozialen Missständen, vergangenen Zeiten oder der Sehnsucht nach besseren Zeiten und vorallem der Saudade – der Begriff steht für ein Gefühl aus Sehnsucht, Melancholie und Einsamkeit. Der Fado beinhaltet unter anderem arabische Elemente, sowie viele verschiedene Tonhöhen. Er drückt jenen Schmerz aus, der die Portugiesen miteinander verbinden soll. Ich finde den Fado sehr schön und zugleich unheimlich traurig. Also eher ein wirklich toller Ausflug in eine ganz andere Ebene der Kultur, aber nichts zum feiern und Spaß haben.
Einen der Tage fuhr ich dann mit dem Zug vom Cais do Sodre nach Cascais. Am Torre de Belem entlang, stieg ich in Parede, also auf halber Strecke, aus. Ich wollte nämlich zum Vintage Daggers Tattoo um mir mein Andenken aus Portugal stechen zu lassen. Ich hatte zuvor mit Pedro Santos einen Termin vereinbart und er hatte mir einen der traditionellen Straßenbahnwagen gezeichnet. Ich war hin und weg! Zudem sprach auch er wieder hervorragendes Englisch. Gut, er hatte auch mal in London gewohnt und gearbeitet…. wie die meisten guten Tätowierer. Er erklärte mir dann auch, was mich immer noch nicht losließ. Warum Spanier nur Spanisch sprechen und Portugiesen sowohl Spanisch verstehen, als auch Englisch sprechen. Beide Nationen haben Englisch als erste Fremdsprache in der Schule und die jeweils andere später dann dazu. Die Portugiesen lernen die Sprachen dann auch, die Spanier sind aber so stolz, dass Sie das einfach nicht tun. In der Theorie können die Spanier genauso gut Englisch sprechen… wollen aber oftmals einfach nicht. Zudem lernen die Portugiesen die Fremdsprachen so wie wir, man muss auch sprechen. Bei den Spaniern fällt der Unterricht deutlich theoretischer aus. Ich fragte, ob das so wie bei den Franzosen sei? Ja, genau so. Wir lachten und die Zeit verging wie im Flug. Am Ende kam seine Frau noch dazu und wir tranken einen Kaffee direkt am Strand.

Ich lernte in und um das Hostel so viele Menschen kennen, dass wir entschieden einen Abend so richtig feiern zu gehen. Wir gingen alle zusammen in die Sky Bar, eine der angesagtesten Rooftop Bars in Lissabon. Wow, ich war geflasht! Mega Location, recht teuer aber jeden Cent wert. Zumal Lissabon ansich deutlich günstiger ist, als Deutschland.
Ein weiterer Tipp von mir – das Ribeira da Naus – Quiosque. Liegt direkt am Wasser und man kann in seinem Liegestuhl mit Blick auf das Meer den besten Sangria der Stadt trinken. Zudem kann man, mit noch mehr Glück, sogar selbigen Drink mit dem Blick auf die Ponte 25 de Abril geniessen. Die Ponte de Abril ist ein 3,2 Kilometer langer Brückenzug mit einer 2278 Meter langen Hängebrücke über den Tejo (größter Fluss der Stadt). Sie ist weltweit, nach der Yavus-Sultan-Selim-Brücke und der Tsing-Ma-Brücke, die drittlängste Hängebrücke mit kombiniertem Straßen- und Eisenbahnverkehr. Wirklich eine wunderschöne Brücke, gerade zum Sonnenuntergang hin einer meiner Lieblingsplätze!




2019 kam ich mit Freunden zurück nach Lissabon. Diesmal teilten wir uns ein air.bnb, also eine Ferienwohnung. Diese lag in der Rua do Alecrim im Viertel Chiado nahe des Bahnhofs und in der Nähe der Pink Street, einem der Ausgehviertel.

Wir ließen es uns gut gehen, genossen die Sonne Anfang Oktober und tranken jede Menge Sangria. Zum Einstand gab es ein paar Pastel de Nata (leckeres Gebäck mit einer Art Vanillepudding drin), jede menge Sightseeing und natürlich jeden Abend den Sonnenuntergang im Ribeira da Naus. Eines der Highlights war auf alle Fälle der Time Out Market oder auch Mercado di Ribeira. Eine wunderschöne riesige Markthalle mit verschiedenen Essensbuden und auch jeder Sorte frischer Lebensmittel.





Wir entdeckten ein riesen Kreuzfahrtschiff im Hafen, als wir mit den neuen coolen E-Scootern durch die City rollerten. Kurz zuvor hatte ich den Stunt des Jahres hingelegt. Beim Bordsteinkanten herauf fahren, lenkte ich falsch und der Roller haute mit voller Wucht gegen meinen Knöchel.

Einen Tag sind wir bei immer noch um die 25 Grad dann zum Strand gefahren und ließen es uns am Praia Sao Pedro do Estoril gut gehen. Wir nahmen dazu denselben Zug, den ich ein paar Jahre zuvor nahm und stiege dort aus, wo es uns gefiel. Der Zug hält nämlich an jedem Küstenort zwischen Lissabon und Cascais.

Auch in 2019 hatten wir ein paar echt super schöne Tage in Lissabon! Auch wenn wir die letzte Nacht umziehen musste und in einem echten Drecksloch gelandet sind 😦 Bitte niemals das „Will be Friends“ buchen!!! Tut euch selbst den Gefallen. (an dieser Stelle erspare ich mir und euch die Bilder)
Aber die, die ich bislang von Lissabon noch nicht gepostet habe, kommen jetzt 🙂












Weiter geht es mit meinem Bericht über Porto. Porto besuchte ich zum ersten und bislang einzigen Mal in 2018, damals noch zusammen mit meinem Ex-Freund. Passend zu meinem Geburtstag Ende Oktober düsten wir nach Porto. Porto liegt nördlich von Lissabon, im Norden Portugals, aber auch direkt am Meer.

Wir hatten ein Zimmer im The Marques House, im Viertel Marques und direkt an einer Ubahn Station. Nicht wahnsinnig schön, aber gut und günstig. So wie ich es ja mag 🙂 Um die Ecke gab es eine einfache Kneipe und Bier gab es dort für 1,00 oder 1,50 Euro (bin mir nicht mehr sicher). Super! Direkt nebenan war ein kleiner Supermarkt für die nötigsten Dinge und eine kleine Cafeteria mit einer sehr netten Inhaberin, die alles möglich machte. Es war ein einfaches, aber sehr leckeres und günstiges Frühstück.
Falls ihr mal ein wirklich mega Frühstück haben wollt, geht einfach in das Café Progresso. Da gibt es alles, was das Fancy Hipster Herz begehrt und noch viel mehr. Vom Matcha Latte, über Bowls, Sandwichs und einfach alles 🙂

Porto ist auf alle Fälle noch hügeliger, als Lissabon und nichts für Leute die schlecht zu Fuß sind. Bei all den Touren zu Fuß durch die City könnt ihr euch wieder jede Menge Streetart anschauen ❤






Ein weiteres Highlight ist auch hier eine riesige Brücke, die Ponte Dom Luis I. Eine Bogenbrücke, die sowohl für PKW’s, als auch für die Ubahn und die Fußgänger zugänglich ist. Wenn man vom Stadtzentrum die Brücke überquert landet man auf einer ruhigen Seite, die perfekt ist für die ganzen Weinkellereien für den Portwein. Ich kann euch eine Führung durch eine dieser Kellereien nur ans Herz legen. Man lernt echt eine Menge und probieren darf man auch.

Je nach Lust und Laune, kann man auch oben von der Ubahn Station aus mit einer Glasgondel fahren, oder auch den Weg hoch. Leute der Spaß ist nicht günstig, aber super schön. Die Teleférico de Gaia ist eine Luftseilbahn in Vila Nova de Gaia am Douro. Sie verbindet den Cais de Gaia, die Uferpromenade am Douro mit den Weinkellereien, mit dem am Hochufer gelegenen Park Jardim do Morro.

An meinem Geburtstag waren wir in einem Fischrestaurant. Wie es hieß kann ich leider nicht mehr rausfinden. Aber auf der Uferseite der Stadt gibt es jede Menge und viele sind richtig gut. Falls ihr mal nicht wisst, wonach ihr gehen sollt? Google Maps Bewertungen sind super und die App zeigt euch direkt den Weg.

Es lohnt sich natürlich auch hier einfach mal durch die Stadt zu laufen. Sich rechts und links umzuschauen, mal etwas Sightseeing zu machen und einfach das Leben zu genissen.





Was soll ich sagen? Wie ihr seht ist auch Porto super schön. Die Menschen sind richtig nett und freundlich, Englisch geht immer noch viel besser als in vielen Teilen Spaniens und auch wenn die Küche anders ist, steht Sie der spanischen in nichts nach. Also klar liebe ich Barcelona, Tarragona und La Mora, weil ich dort 4 Wochen im Jahr aufgewachsen bin. Aber ich würde jederzeit und immer wieder nach Portugal fliegen.