Das sagt Google: Taiwan ist ein kleiner Inselstaat 180 km östlich von China mit modernen Städten, traditionellen chinesischen Tempeln, Thermalquellenresorts und dramatischer Berglandschaft. Taipeh, die Hauptstadt im Norden des Landes, ist für ihre geschäftigen Nachtmärkte, das Nationale Palastmuseum mit chinesischer Kunst aus der Kaiserzeit sowie den 509 m hohen Wolkenkratzer Taipei 101 bekannt, der in Form eines Bambusrohrs errichtet wurde und eine Aussichtsplattform bietet.


Die sagt Wikipedia: Die Insel Taiwan, von 1895 bis 1945 unter Herrschaft des japanischen Kaiserreichs, fiel erst nach dem Zweiten Weltkrieg an die Republik China. 1949 – nach der Niederlage im Bürgerkrieg gegen die Kommunistische Partei und der Gründung der Volksrepublik China auf dem Festland – zogen sich die Regierung, Eliten und Streitkräfte der Republik China auf die Insel Taiwan zurück. Dort etablierte die von Chiang Kai-Shek geführte Staatspartei Kuomintang unter Beibehaltung des Ausnahmezustands eine mehrere Jahrzehnte andauernde Einparteienherrschaft. Die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts war von hohem Wirtschaftswachstum gekennzeichnet, gegen Ende der 1980er Jahre initiierte die Kuomintang eine schrittweise Demokratisierung. Heute ist die Republik China auf Taiwan ein technisch hochentwickelter, demokratisch verfasster Industriestaat.




Für mich ist Taiwan definitiv ein eigenes Land mit eigener Kultur. So erklärte es mir auch Miho, der Freund von Frans (dem schwulen Holländer, mit dem ich in Bangkok zusammen tätowierte). Miho ist Taiwanese, er wurde dort geboren, ist dort aufgewachsen und lebt auch dort. Gesprochen wird Chinesisch. Aber im Vergleich zu China, zumindest im Vergleich zu Peking und Hong Kong, konnte man schon große Unterschiede feststellen.


Aber von Anfang an. Ich lese ja auch nicht vor solchen Trips und überlege, was ich tun könnte. Nein, ich lasse mich völlig überraschen. Die Route 2014 bestand aus Taiwan, Thailand und Vietnam. Ich flog von Frankfurt aus nach Taipeh, der Hauptstadt von Taiwan. Frans und Miho holten mich vom Flughafen ab. Miho war super schüchtern und zurückhaltend. Wunderte mich total, aber die Erklärung machte Sinn. Auch wenn er mit Frans eine Beziehung auf Englisch führen würde, hatte er unglaubliche Bedenken, einen Fehler im Englischen machen zu können und das er sich dann blamiert oder ich ihn auslachen würde… Die Info verdankte ich meiner doch recht direkten Art und der Frage genau danach, warum er nichts sagt. (ist übrigens in den meisten asiatischen Ländern super unhöflich) Dennoch brachte uns das näher zusammen und nach dem ersten Tag und den ersten Kaltgetränken taute Miho auf. Wir landeten natürlich im The Red House entertainment district in Ximen, Ximen ist ein Stadtteil von Taipeh. Dort gibt es eine riesige open air Terrasse und mehrere Bars. Allerdings ist dies die Hochburg der schwulen. Nachdem Frans mir schon Bangkok’s schwulen Viertel gezeigt und alles erklärt hatte, war dies doch um einiges entspannter. Es gab auch eindeutig weniger Ladyboys, Princess Boys und andere Mischformen beider Geschlechter. Trotzdem gab es eine Menge zu gucken und spannend war es hier auf jedenfall. Wie überall in solchen Vierteln war es auch dort verboten Fotos zu machen.

Miho musste tagsüber arbeiten und so zeigte Frans mir die Stadt. Wir besuchten eigentlich alles, was es zu sehen gab. Die Taipei City Hall inklusive der Tempel, den Palast, die Wufeng Lin Family Mansion & Garden also zu Deutsch das Herrenhaus und der Garten der Familie Wufeng Lin. Weiter über diverse Streetmarkets, besuchte ich dann alleine das 101 – das höchste Gebäude in Taipeh, wir guckten uns weiter in Ximen und Xiemding um, den coolsten und modernsten Stadtteilen, die Expo und natürlich auch das Museum of fine Arts. Immerhin haben Frans und ich uns ja über das tätowieren kennengelernt. Auch wenn man es kaum glauben mag, interessiert mich Kunst sehr. Natürlich auch, wie unterschiedlich Kunst hier ist und verstanden wird.





Abends verbrachte ich die meiste Zeit mit den beiden und/oder Ihren Freunden. Maggy und Steph sind zwei der Mädels die auch immer mal dabei waren. Schaden über mein Haupt aber an die anderen Namen erinnere ich mich leider nicht mehr. Spannend zu sehen waren auch die Wohnungen. Taipei/Taipeh ist wahnsinnig teuer und dennoch genauso beliebt bei jungen Menschen. Kleine 20-30qm Wohnungen reichen hier für ein Paar samt Katze. Es ist schick eingerichtet, was auch kein Wunder ist. Taipeh ist teuer, aber die jungen Menschen arbeiten auch unglaublich viel. Zudem haben Sie nur 10 Tage bezahlten Urlaub pro Jahr. Da stehen dann ausgehen, shoppen, Wohnungsdeko, Essen gehen und besonders KTV (Karaoke) hoch im Kurs. Zum Glück kam ich in den paar Tagen um das Karaoke singen drum herum! Mein absoluter Alptraum. Also wer mich schnell vergraulen möchte – damit geht das ruckzuck 🙂




Einen Tag oder zumindest einen halben sind wir auch mal an’s Meer gefahren. Taiwan hat wirklich alles. Schon ein wirklich interessantes Land mit lauter Unterschieden und einer riesigen Vielfalt. Egal ob beim Essen, den verschiedenen Tee’s und Teeshops, der Kleidung und den diversen Stilrichtungen, den außergewöhnlichen Desserts (es gab mal einen dünnen Pfannkuchen mit Eis, Koriander und Erdnüssen – eins der Highlights).

Natürlich durfte auch ein Tattoo nicht fehlen. Ich schaute mir ein paar wanna do’s von Frans an und entdeckte recht schnell meinen Favoriten. Auch wenn der neben ein paar Profi Stücken nicht ganz so perfekt ist, ist der Totenkopf für mich ein weiteres Highlight meiner Kollektion. Tätowiert wurde im Wohnzimmer/Flur/Eingangsbereich des kleinen Hauses. Hier gab es einen größeren Raum wenn man rein kam mit hinten liegender Küchenzeile und kleinem Bad daneben und ein Schlafzimmer im Untergeschoss. Die Luftfeuchtigkeit war so hoch, dass der Luftentfeuchter 24/7h lief. Zudem haben die beiden noch zwei Katzen, die auch überall rumliefen. Es war eben eher eine Jungs-WG, als eine fancy Designer Wohnung. Das machte die Herzlichkeit und Gastfreundschaft aber in Sekundenschnelle wieder wett.

Ein paar Jahre später, ich glaube 2 oder 3, traf ich Frans in Bangkok wieder und ihm fehlte das Model, also der kleine freiwillige Thai zum üben. Tja, was soll’s er durfte wieder loslegen und mir ein weiteres Tattoo verpassen.


Frans zog zwischendurch wieder zu seiner Mutter, nach Holland. Die, sowie seine Brüder samt Familien, habe ich auch alle schon kennengelernt und besucht. Alle sind so liebe Menschen. Jeder von denen hat so unterschiedliche Geschichten zu erzählen und alle haben irgendwie ein spannendes Leben. Gut, bis auf die kleineren Kids. Die Mama sprach einfach mit mir Holländisch und ich sprach Englisch mit ihr. Sie war bereits über 80 und dennoch so witzig und herzlich, eine tolle Frau! Bevor ich nun aber Bilder aus Holland poste, hier die vom 101 aus Taipeh 🙂






Ein weiteres Highlight gab es zum Ende meiner Reise. Wir gingen mit allen zusammen essen. In ein typisches taiwanesisches Restaurant. Das hatte ich mir gewünscht. Frans ist nicht soooo der Fan der taiwanesischen Küche, aber ich wollte unbedingt probieren. Wie sich dann herausstellte, sitze alle anderen tätowierten Menschen in den ersten zwei Reihen und gehören zur Mafia. (wurde ich dann aufgeklärt) Ich hatte mich die ganze Zeit gewundert warum ich öfter komisch angeschaut wurde, nun hatte ich den Grund. Zu Essen gab es einmal alles. Am Ende sollte ich eine besondere Köstlichkeit probieren. Reiskuchen – ekelhaft!!! Der Reis wird in Blut gekocht und so wird das zu einem Pudding/Kuchen. Naja, Augen zu und durch. Nie wieder!!!



Inzwischen ist Frans wieder in Taiwan und hat Miho geheiratet. Dies wurde auch erst kürzlich legal in Taiwan und die zwei haben ihre Chance direkt genutzt. Mit beiden schreibe ich ab und zu über social media und irgendwann sehe ich die beiden auch sicher mal wieder. Wann und wo wissen wir alle noch nicht.






Für mich ist Taiwan ein sehr sicheres Reiseland. Ich kann es euch für einen entspannten Trip sehr empfehlen. Das Land selbst hat sicher auch noch mehr zu bieten, als nur die Hauptstadt und die Region drum herum. Versucht es ruhig mal.
Weiter geht es mir Singapur, Vietnam und Malaysia