Auf dem Parkplatz in Akumal erinnerte ich mich an Constance und ihren absoluten Faible für Playa del Carmen (das Mallorca Yucatan’s), sowie ihre Empfehlung für das Selina Hostel. Dort kostet ein Bett so viel, wie sonst ein billiges Doppelzimmer. Ich mich also auf ein luxuriöseres Hostel eingestellt und sogar ein Doppelzimmer gebucht (man weiss ja nie), aber eben nur für eine Nacht. Die Leute an der Rezeption waren wirklich super lieb, aber ich war um 14.30 Uhr noch etwas zu früh, um in das Zimmer zu kommen. Kurz die Sachen abgestellt und einen kleinen Überblick verschafft – ich mochte den Ort so gar nicht. Touris über Touris und alle wollten dir was zeigen, aufschwatzen und verkaufen. Schrecklich! Der Strand auch nicht meins, Liege an Liege und dicht an dicht. Zudem das erste Mal und einzige Mal auch lauter Strandverkäufer. Wahnsinn, meine Begeisterung sank in den Keller. Erstmal ein Eis gegessen für die gute Laune, das war super 🙂 Dann entdeckte ich mein Lieblingsrestaurant und war enttäuscht, dass es doch wohl eine Kette ist. Das gute Hijas de la Toastadas. Aber ich musste wenigstens einen Qualitätscheck machen. 🙂 Das Essen war hier genauso gut, wie in Tulum. Nur wegen der 5-fachen Größe fehlte es etwas an Persönlichkeit und Flair.

Zurück zum Hostel. Ich konnte in mein Doppelzimmer, aber für 45 Euro / Nacht gab es nur das mit Gemeinschaftsbad und Toilette. Gut, hatte ich mir anders vorgestellt, aber was soll’s. Ich also vollbepackt mit allen Sachen in die 3.Etage. Eben einmal das Bett gecheckt (macht man als alter Backpacker so) und was entdeckte ich??? Bettwanzen!!! Leider kann ich das Video für euch nicht hochladen, aber auf dem Foto hier sieht man immerhin eine.

Mein Ekelfaktor stieg. Dann noch undefinierbare Flecken auf Decke und Handtüchern… ich war bedient! Wie kann man an einem Tag nur so viel Pech haben? Erstes Hotel Mist, Zoo viel zu teuer und dann das? Ich war echt genervt und enttäuscht. Nach kurzem Geschreibe mit Zuhause und dringendes Anraten meiner Freunde, ich hasse es mich zu beschweren, tat ich das dann dennoch. Also alle Sachen wieder mit nach unten, Zimmer wechseln und wieder ganz nach oben. Da war mir dann nach Duschen. Aber ich nutzte mein eigenes Handtuch (Strandtuch), denn die im Zimmer waren mir immer noch zu dreckig. Mir war danach, mir jetzt einfach mal was zu gönnen und naja, bei all den Touris gab es bestimmt irgendwo Sushi! Wie richtig ich lag. Dazu konnte ich mir noch weiter die Stadt und die Menschen unterwegs angucken – ich war mir sicher, ich komme nie wieder! Aber das Essen war gut!

Gut gestärkt und nach gefühlten weiteren 100 Versuchen mich doof anzuquatschen, landete ich an der Bar im Hostel. Dort war nicht viel los und ich wusste Constance kannte die Kellern. Ich fragte mich immer noch, wie sie es hier mehrere Wochen ausgehalten hatte! Luca war aber tatsächlich echt nett und gut drauf. Es gab einen Mojito.

Da man auf einem Bein bekanntlich nicht stehen kann, gab es auch noch einen zweiten Cocktail. …und ein paar Bar Gespräche mit Luca. Der mir noch ein paar lustige stories aus Constance’s Aufenthalt berichtete. Später erhielt ich eine Einladung doch mit ihm nach Hause zu gehen… ich lehnte dankend ab. Ehrlich gesagt, wollte ich da einfach nur weg! Kurz geschlafen, ausgecheckt und ab zum Auto. Kein Frühstück, kein nichts. Ich musste weg. Da es für so ziemlich alles noch zu früh war (10 Uhr Morgens), musste ich mir erstmal eine Beschäftigung suchen. Es sollte nach Puerto Morelos gehen, aber laut booking.com kein check-in vor 14 Uhr. Dennoch konnte ich es nicht lassen und düste los. Auf zu einem hoffentlich netteren Ort und zu netteren Menschen, in ein schickes Zimmer. Gut ich war natürlich echt früh dort, gegen 12:30 Uhr. Mein Gepäck konnte ich zwar abstellen, aber eben vor 14 Uhr auf keinen Fall einchecken. Da ich noch nichts gegessen hatte, ging es erstmal brunchen. Während dessen telefonierte ich das erste mal nach 2,5 Wochen mit Zuhause. Merkwürdig bei 30 Grad im Schatten zu sitzen und die Stimme guter Freunde zu hören! Gut gestärkt machte ich mich auf den Weg zum Strand. Nur eben ohne Sonnencreme…die war im Storage vom Hotel gut verstaut. Dennoch, die Aussicht am Strand war super!


Was dann kam war etwas nervig. Das Zimmer war um 14 Uhr nicht fertig, um 15 Uhr auch nicht und um 15.30 Uhr wollten Sie mich erneut wegschicken. Ok, aber wenn auf booking.com 14 Uhr angegeben wurde, hatte das Hotel es so eingestellt. Zudem hatte ich bereits gesehen, dass an diesem Tag nur 2 neue Gäste einchecken sollten… Dann wurden auf mal 10% extra berechnet (gab es auf Google.maps auch als Minuspunkt – habe ich zu spät gesehen). Aber ok, mit ganz passablem Sonnenbrand konnte ich auf mein Zimmer. Das entschädigte für einiges!


Was dann aber alle meine Ärgernisse direkt und in eins über Bord warf – der Rooftop Infinity Pool!! Alles für 40€ / Nacht – whoop whoop.

Hier ließ es sich auf alle Fälle super aushalten. Was für ein schöner Ausblick, um den letzte vollen Urlaubstag ausklingen zu lassen. Herrlich! Da in Mexico allerdings Feiertag war, hatten nicht alle Geschäfte geöffnet. Auch Abends blieben eine Menge der Restaurants zu. Ich fand dennoch eine kleine Pizzeria 10 Minuten Fußweg entfernt. Versuch Nummer 2 – Pizza. Diesmal wurde ich nicht enttäuschst! Die Pizza war super und der Rotwein ebenso! Außer mir, waren nur Senioren hier 🙂 Habe offensichtlich das Rentnerparadies erwischt. (war im ganzen Ort so) Aber gar nicht so ein schlechter Platz!

Nach einem zweiten Glas Wein ging es zurück ins Hotel. Dort in das schöne, saubere und große Zimmer mit dem 2x2m Bett. Ausschlafen 2.0 🙂 Gut ausgeruht und doch etwas aufgeregt vor dem Rückweg stand ich recht früh auf. Verließ das Hotel, besorgte mir eine Kleinigkeit im 7/11 oder hier OXXO und düste Richtung Cancún. Eine Nacht noch im NH Airport Hotel und Abflug – hoffentlich! Aber ich hatte Zeit und somit konnte ich noch etwas unternehmen. Google.maps und ich sind unterwegs immer dicke Kumpels und dort fand ich einen Zoo. Hauptsächlich mit Krokodilen – Super! Dies lag circa auf halber Strecke zwischen Puerto Morelos und Cancún.
Ich liebe Tiere aller Art, ok bis auf die ollen Bettwanzen und Haie, vor letzteren habe ich großen Respekt nachdem ich damals in Kapstadt in dem Käfig war… Der Zoo hatte auch schon geöffnet und ich bekam für knappe 30 Euro eine private Führung – mit anfassen.






Ich genoss die Zeit mit all den Tieren und stellte erstmals fest, dass junge Krokodile echt eine ziemlich weiche Haut haben. Besonders am Bauch. War wirklich interessant so nah dran zu sein, dass man auch die zweiten Augenlieder und die winzigen Öhrchen sehen konnte. Selbst zu den älteren Krokodilen konnte man ins Gehege, ganz ohne Zaun. Das war schon wirklich sehr beeindruckend und faszinierend. Auch die Geschichte über die hässlichen Hunde (hab den Namen der Rasse vergessen), die in der Maya Kultur von den Schamanen auch heutzutage als heilige Tiere gehalten werden, war wirklich spannend.
Von hier ging es dann weiter nach Cancún. Noch vor der Stadt linksseitig lag mitten im Nichts das nagelneue NH Airport Hotel. Weit und breit kein anderes Haus, kein Supermarkt, kein Restaurant, einfach nichts. Das Hotel selbst war wirklich sehr schön und sicherlich normalerweise weit über meinem Budget. Da aber noch nicht alles fertig war, gab es ein Schnäppchen für 38€ / Nacht. Gut, hier war Corona dann auch angekommen. Alle mit Handschuhen und Masken. Wie oft ich mich gefragt hatte, wann auf dem Rückweg das passiert. Die Freundlichkeit und der Service waren hier auch etwas auf der Strecke geblieben. Zudem war es extrem kühl (Klima auf max. 20 Grad überall) Immerhin, das Zimmer war schön. Da ich am nächsten Morgen sowieso um 5.30 Uhr auschecken musste, passte das schon.


Aber selbst hier ließ sich die Klima nicht ausstellen und auf mehr als 25 Grad erwärmen. Mir war kalt! Also erstmal in dem Wirrwarr der Etagen und Gänge den Pool gesucht. Gar nicht so einfach, wenn nicht einmal auf Spanisch irgendwo Schilder hängen. Selbst im Fahrstuhl keine Infos, wo was liegt… gute 30 Minuten später wurde ich fündig!

Hier nochmal etwas entspannt und rauf ins Zimmer. Erstmal packen…schließlich wollte ich noch einiges aussortieren. Ab unter die Dusche und dann runter, Abendessen. Puh, hier war dann die Temperatur eines Eisschranks. Maximale 18 Grad und ordentlicher Durchzug. Brrrr. Der Service wirkte ok, allerdings mangelte es an Sympathie bei einem völlig leeren Restaurant. Außer mir noch 2 andere Gäste, zu bester Essenzeit gegen 19 Uhr. Mhhhh. Trotz Hunger entschied ich mich für einen Cesar Salad, die Auswahl war nicht meins. Mitten beim Essen kam dann einer der Kellner und fragte (ich hatte den Mund noch voll) wie ich denn bezahlen wolle? Nach meiner Frage ob Karte oder auf’s Zimmer möglich wären, antwortete er nein. Gut, also bar. Später beim bezahlen war es für den anderen Kellner kein Problem per Karten abzurechnen. Das war echt unhöflich und das in einem 4-Sterne Hotel? Der Salat ging so, aber immerhin gibt es am Flughafen was. Wenn das mit dem Flug alles so klappt… Kurz geschlafen und vorsichtshalber, nach weiteren Whatsapps von Zuhause die wenig Mut machten, auf der Seite vom auswärtigen Amt registriert. Zudem auch direkt bei der Condor für die Rückholaktion. Es ging los, erstmal zur Mietwagenstation und das kaputte Auto abgeben… ob das was wird? Wie viel muss ich wohl bezahlen? Meine Versicherung lief über rental cars, eine Kooperation mit booking.com. Also vor Ort erstmal aus eigener Tasche… die mexikanischen Herren berieten sich, während draußen die Sonne aufging.

Ich hatte echt Bammel. Alle Kunden, die in der nächsten Stunde rein kamen, wurden schneller bedient. Oh man und ich wusste nicht einmal, ob der Flieger auch wirklich ging. Und was war mit dem Anschluss in Dallas? Mein Isy Herzchen schlug schon deutlich schneller!

Es klappte. Nach guten 1,5 Stunden auf dem Gelände der Mietwagenfirma war der Betrag klar. 271 Euro umgerechnet musste ich nun für den Schaden bezahlen. Was dann kam war der Hammer! Ich wurde gefragt, ob man den Betrag in mehreren kleinen Beträgen von meiner Karte abbuchen könne, weil die Firma „Unstimmigkeiten mit dem Staat habe“. 🙂 Ähm ja, geht. Aber ich brauche eine Rechnung auf der drauf steht, dass alle Einzelbeträge zu diesem einen Schaden gehören und eben mit einer Begründung warum das gemacht wird. Damit ich das nachher auch alles geltend machen kann. Also dann doch in einem Betrag von meiner Karte… Ein älterer Herr brachte mich dann mit einem anderen Leihwagen eben zum Terminal. Ich war diesmal vorbereitet und wusste genau wo ich hin musste. Am Schalter wurde ich erstmal direkt wieder weggeschickt. Ich benötige wegen meiner Aus- und wieder Einreise nach Mexiko noch einen anderen Stempel. Gut, Stempel geholt und wieder zurück. Ich bekam meine Tickets. Beide! Das sah doch mal gut aus. Durch die Sicherheitskontrolle, Corona Kontrolle (Fieber messen) und natürlich musste ich auch durch die Drogenkontrolle. Letztere samt Handgepäck (alle Teile) und meiner Kleidung. Tadaaaa, nichts gefunden! Supi, ich konnte mich in dem Wartebereich in Ruhe umschauen und erstmal was zu Essen suchen. Nach ein paar Keksen und dem Salat am Vortag, hatte ich auch echt Schmacht. Bei Starbucks fand ich ein Sandwich mit 3erlei Käse. Platz genommen und reigebissen, war Blauschimmelkäse einer davon. 😦 Ihhhhh. Nach ein paar Bissen war das Thema dann auch durch! Aber ich konnte fliegen!

Wie ihr seht, ich hatte doppelt Glück. Auf beiden Flügen den mittleren Platz – Jackpot. Aber ich war happy, es ging nach Hause. Ohne Komplikationen und Einschränkungen! So lief es auch in Dallas. Dort gönnte ich mir dann nochmal kurz einen kleinen Big Mac zur Stärkung und ab in den nächsten Flieger. Ab hier noch 10 Stunden bis nach Frankfurt. Auch dort kam ich an, noch völlig ahnungslos wie es wirklich in Deutschland sein wird. Corona… laut WhatsApp flippten alle völlig aus und ich hatte kaum was mitbekommen. Spannend! Gerade gelandet, wurden wir von mindestens 20 Polizisten des Bundesgrenzschutzes in Empfang genommen. Alle dicht auf dicht gedränt und eingepfercht. Irgendwie tatsächlich ziemlich unmenschlich. Niemand hatte offensichtlich Panik, dass wir uns gegenseitig anstecken könnten. Sondern nur davor, dass wir in Deutschland jemanden anstecken. Alle mit deutschem Pass durften weiter, die anderen mussten direkt einen Test machen! Verrückt! Als nächstes durch die Passkontrolle und dann war ich mitten drin, im Corona Chaos. Eben von der Ankunftshalle bis zum Bahnhof einen Zug gebucht – die fuhren teilweise – und ab nach Münster.

Also dann nochmal eben 4 Stunden in den Zug. Bewaffnet mit frischen Brötchen vom Bäcker 🙂 Das sind ja so die Kleinigkeiten, die man auf Fernreisen immer mal vermisst. In Münster sammelten mich Freunde ein, das Kontaktverbot kam zum Glück erst 4 tage später. Hier Zuhause wurde ich dann mit einer geputzten und teilrenovierten Wohnung und einem selbst gemalten Bild der Teenie Kids meiner Freunde überrascht ❤ Wie könnte es nach 3 Wochen Action, Chaos, Sonne und Meer besser laufen?
