Caye Caulker – Belize

Nach guten 3 Stunden mit dem Speedboot über das offene Meer gelangten wir nach San Pedro. Einer Nachbarinsel von Caye Caulker. Hier mussten erstmal alle runter vom Boot. Aber einzeln und der Reihe nach. Hier in Belize kamen wir alle somit dann das erste Mal mit Corona, oder auch der Angst davor, in Berührung. Die letzten 2 Wochen nichts davon gehört und gesehen (außer in den Whatsapps von Zuhause) und jetzt? Menschen trugen Masken und Handschuhe, überall Desinfektionszeug… Es wurde Fieber gemessen, es wurden Fragen zu unseren Reisen gestellt (woher wir kommen, wie lange wir unterwegs sind, welche Länder wir bereisen) und am Ende dann natürlich der Grenzübergang. Nach bereits 23 Euro Ausreisegebühr in Chetumal, Mexico… ging es hier direkt wieder weiter mit dem bezahlen. Für die Einreise waren nur 3 Belize-Dollar fällig, also ca. 1,50 Euro. Dann weiter zu den Stempeln, Hände mehrfach desinfizieren und nach 4 weiteren Stops zu den anderen die warteten nach draußen auf den Pier. Ein paar andere verließen diesen Richtung San Pedro.

Nach weiteren knapp 1,5 Stunden an dem Pier von San Pedro waren alle wieder an Bord und die Fahrt ging weiter. Als es schon Dunkel wurde und dämmerte, kamen wir dann auf Caye Caulker an. Wegbeschreibungen, Schilder oder Sonstiges Fehlanzeige. Hier funktionierten sogar Google.maps und Maps.me nur so pi mal Daumen. Katie, Constance und ich also quer über die Insel und nach unserer Unterkunft gesucht. Für die erste Nacht hatte wir alle drei zusammen ein Zimmer. Dieses war live allerdings etwas völlig anderes, als das was wir auf booking.com gesehen hatten. Unten ein 1,20m Bett und oben drüber ein nur dürftig mit Schrauben befestigtes Brett, sowie eine 80cm Matratze. Das Bad ließ sich nicht abschließen und wir hatten Untermieter, Kakerlaken – die kleinen Süßen (ca. 7cm groß). Aber der Ausblick von dem Balkon des de real Macaw war für’s erste gar nicht so übel.

das Bild ist vom nächsten Morgen, aber mit Meerblick

Constance hatte sich wohl eine leichte Blasenentzündung eingefangen und blieb mit 3 Litern Wasser bewaffnet Zuhause. Katie und ich hatten aber noch Hunger, nach der halben Weltreise und kehrten beim Happy Lobster ein. Dies wird überall hoch angepriesen. Zu recht! Ich hatte aufgrund der Empfehlung unserer Kellnerin die Shrimps mit Garlic, vermutlich die besten Shrimps ever!

Den nächsten Morgen starteten wir früh nach einer doch recht unruhigen Nacht. Alle von uns mussten auschecken und wie der Zufall wollte hatten Constance und ich vorab und unabhängig voneinander für dieselbe Anzahl an Tagen dasselbe Hostel gebucht. Katie suchte sich eben schnell online eine Alternative und dank Wlan blieb man ja eh in Kontakt. (selbst wenn nicht, hätte man sich zeitnah gefunden!) Hier mal kurz Wikipedia zitiert: Die Insel ist ca. 8 Kilometer lang und 2 Kilometer breit und liegt etwa 35 Kilometer nordöstlich von Belize City im Karibischen Meer.

Constance und ich checkten im Yuma’s ein, stellten unsere Sachen ab und stiefelten los. Sie wollte arbeiten und beide wollten wir erstmal was Frühstücken. Hier also die Bilder von dem Weg und dem Ausblick aus dem Namaste Café.

Yummy, wieder lecker Essen 🙂

Danach holte ich meine Dreckwäsche aus meinem Rucksack im Hostel und machte mich erstmal auf den Weg um eine Wäscherei zu finden. Konnte mich daran erinnern am Vorabend etwas gesehen zu haben. Nach 3/4 der Strecke wurde ich von einer einheimische Mutti angequatscht, ob ich nicht einfach dort meine Wäsche zum waschen abgeben wolle? Och warum auch nicht. Mit vermutlich etwas mehr Vertrauen, als manchmal gut für mich ist, ließ ich die Sachen dort. Gabelte Katie auf und wir guckten uns die Insel an. Erstmal kamen wir an einem diesem hübschen Obst und Gemüse Geschäft vorbei. Es gab sämtliche frischen Fruchtsäfte, schön handlich in 1l to go Flaschen. Katie und ich kauften beide eine. Papaya und Pineapple war die Wahl des Tages.

Von dort weiter zum einem meiner Lieblingsorte der paar Tage – the Split. Die Insel ist eigentlich in zwei Teile geteilt. Allerdings sind nur auf der einen Hälfte Hotels, Shops, Restaurants und co. Man kann vom Split aber alles sehen. Der Split ist auch der einzige Ort, an dem man richtig schwimmen kann. Dazu gibt es dann auch noch DIE Bar, den lazy lizard (faule Eidechse). Herrlich!

Nach ein paar gediegenen Drinks, einer ordentlichen Portion Sonne und mit jeder Menge guter Laune im Gepäck, machte ich mich dann mit Constance auf und buchte den Trip für den nächsten Tag. Katie blieb noch etwas am Split. Ich hatte es geschafft in der Kürze der Zeit Constance völlig mit meiner Idee und dem Fallschirmsprung anzustecken. Wir wollten unbedingt in das great blue hole springen. Eines der Naturwunder und von hier aus in nur 30 Flugminuten erreichbar. Wir beide folgen auf Instagram einem jungen Mann und der hatte genau das vor 2-3 Monaten noch gemacht. Aaaaaber wir leider nicht. Die Firma habe vor ein paar Wochen geschlossen, es wäre wohl was passiert. Mehr Infos gab es nicht. Dennoch gaben wir nicht auf. Wir wollten die Insel ohne Ausflug zum great blue hole nicht verlassen. Für 275,00Euro pro Person, was ein Schnapper, konnte man einen Rundflug buchen. Der Pilot, wir zwei und max. noch 3 weitere Personen würden in der Cessna sitzen. Der deal war für uns ok und wir zwei buchten. Doch recht aufgeregt und voller Vorfreude sammelten wir Katie zum Abendessen wieder ein und es ging erneut zum Happy Lobster. Die beiden wollten mal Garnelen probieren und ich testete das creolische Fischfilet. Auch gut, aber eben nicht so umwerfend, wie die Garnelen am ersten Abend.

Von dort machten wir uns auf die Suche nach ein paar Drinks und fanden in einer Seitenstraße eine Sportsbar. Die Menü-Karten klebten schon so widerlich, dass wir alle danach die Hände waschen wollten. Aber gut, ein Drink geht ja immer.

Während wir an den viel zu süßen Drinks nuckelten, unterhielten wir uns mit einem Herrn älteren Semesters. Der Gute war so um die 60. Er erzählte uns einen Schwank aus seiner Jungend und verkaufte zwischendurch an alle möglichen Leute irgendwelche Drogen. Da die meisten von denen gerade einen Burrito aßen, nannten wir ab dem Zeitpunkt alle Drogen nur noch Burritos. (es gab einen Streetfoodstand ein paar Meter weiter, der sensationelle ca. 60cm lange Burritos verkaufte) – wir drei haben es nie geschafft uns einen zu holen bzw. waren wir nie hungrig genug. Naja, von den Dealern gab es eine Menge, aber die meisten waren aus Jamaika oder Suriname rüber gekommen. Unser neuer Kumpel allerdings war gebürtiger Amerikaner. Wie lange er schon auf der Insel war, wusste er schon nicht mehr. Getränk ausgetrunken und Abflug. Constance und ich wollten am nächsten Tag ja fit sein.

Morgens erstmal wieder zum Namaste, frühstücken.

Das musste ja nun schließlich auch reichen, bis wir Mittags mit dem Flieger rumgedüst sind. (wer wusste schon, was auf uns zu kommt?) Wir wurde passend um 12.30 Uhr mit dem Golfcaddy abgeholt . Es gab nur diese oder Fahrräder als Fortbewegungsmittel auf der Insel. Wir düsten zum Flughafen und bekamen da dann relativ schnell mit, dass unser Flieger Verspätung hat. Gut, es gibt nur 3 der Flieger, wie unseres, auf der ganzen Insel und die Besitzer, sowie die Piloten, leben nicht dort. Also kamen und flogen die anderen nur unseres kam und kam nicht. Die Mutti mit ihren zwei Mädels aus Kanada war schon etwas genervt. Sie hatte den Flug eigentlich schon 2 Tage früher gebucht und der wurde aufgrund von Regen verschoben. Nun ging es dann wieder mit Verspätung los… Nach gut einer Stunde Verspätung um kurz nach 14 Uhr Ortszeit landete unsere Cessna. Der Pilot, ein junger Kerl maximal 30, hüpfte aus dem Flieger, richtete Sonnenbrille und Hose und kam hüpfend auf uns zu „ihr seid meine Gäste für heute?“ Das Grinsen breit über das ganze Gesicht, aber nicht nur von guter Laune her rührend. Der Pilot hatte eindeutig was genommen. Schon als er auf uns zu ging, fragte ich Constance, ob er vielleicht wegen dem Kater oder seinem „Burrito“ zu spät sei? Die Mutti lachte kurz auf, war dann aber doch etwas schockiert… es war einfach zu offensichtlich. Ein wenig gescherzt, bekam ich schon die Schlüssel zugeworfen. Ich könne ja auch mal fliegen. Mutig maschierte ich auf die Cessna zu. Die Mutti flippte schon fast aus. Gut, Spaß beiseite und ab in das kleine Dingen. Constance, als Kleinste, mach vorne. Ich musste nach ganz hinten…als Größte im Flieger. Natürlich flirtete der Pilot schon vor dem Abheben mit meiner Freundin. Wie gut, dass er vor dem Abflug noch ankündigte „und heute kotzt ihr alle“. Herausforderung angenommen! Erstmal also hoch in die Luft und hier mal der Blick von oben.


Es sieht aus wie im Paradies, oder im Märchen. Blaues und türkises Wasser, so weit das Auge reicht. Hier und da mal eine kleine Insel (alle unbewohnt). Wirklich herrlich! Aber der Pilot tat, was er versprach! Er kreiste, flug senkrecht nach unten, zog das Steuer wieder hoch, drehte sich für ein Pläuschchen um (ohne nach vorne zu schauen oder zu steuern), oder machte sich die Nägel. Nicht alle Mägen vertrugen so das einwandfrei. Constance, meine Freundin, kotzte zuerst. Immerhin war der Pilot so nett und reichte ihr einen zweiten Beutel. Kurz darauf erreichten wir dann auch das Highlight des Ausfluges – the great blue hole. Auch aus der Luft unglaublich!

Da ist dann einfach ein riesiges Loch. Mitten in dem flachen Gewässer und umzingelt von Korallenriffen. Es misst über 300m im Durchmesser und ist mehr als 125m tief. Für alle von euch, die mehr Interesse an den Details haben, habe ich hier mal den Link von Wikipedia 🙂

https://de.wikipedia.org/wiki/Great_Blue_Hole

Nach weiteren Schleifen über das great blue hole und zwei weiteren Passagieren die sich übergeben mussten, kehrten wir dann zum Festland zurück. Gut, ich wusste mein Magen hält aus… aber wenn einem speiübel ist und man quasi dem lizard drink Konkurrenz macht (DER drink der Bar und knallgrün), ist man einfach nur froh es geschafft zu haben. Puh, wir haben überlebt (ich war zwischendurch nicht sicher!)

Was ein Tag! Aber wie, der war ja noch lange nicht vorbei. Nach knapp 2 Stunden Flug waren wir zurück und gegen 16 Uhr wieder am Hostel. Es ging uns Hundeelend. Costance und ich wussten beide nicht, was mit unseren Mägen so los ist. Also erstmal in die Hängematte.

Nach einiger Erholung und dem puren Nichtstun entschieden wir zwei uns Abends doch mal loszugehen und uns den Sonnenuntergang anzuschauen. Auch der kann sich absolut sehen lassen.

Nach dem herrlichen Sonnenuntergang und immer noch nicht so richtig hungrig, spazierten wir weiter zum Split. Immerhin waren wir noch nie im Dunkeln da und man weiß ja nie, was man verpasst. Constance entschied sich gegen einen Drink, aber ich konnte es nicht lassen. So ein herrlicher Coconut Mojito musste einfach sein 🙂

Wie man sieht, etwas angeschlagen sind wir… aber die gute Laune blieb uns non-stop treu. Nach dem Abstecher zum lazy lizard ging es dann wieder Richtung City (naja, wie man das auf so einer Mini-Insel eben sagen kann) und wir fanden das Swings. Kehrten ein und suchten uns was leckeres zu Essen und eben auch was gutes aus der Cocktail Karte. Den panty ripper oder zu Deutsch auch den Höschen Killer. Was drin war? Keine Ahnung! Aber es war ein leckerer Mango Cocktail.

Hühnchen nach Belizian Jerk Art und der „Höschen Killer“

Nach dem Essen und dem Ereignisreichen Tag, ging es zurück zum Hostel. Costance trinkt ungerne mehr als 1-2 Drinks, aber ich gönnte mir draußen beim Quatschen noch ein lokales Bier. (das Belikin, mein erstes Bier, war nämlich furchtbar)

Nun hieß es aber auch ab ins Bett und schön heia machen. Der nächste Morgen startete mit einem ordentlichen Frühstück. Aber da wir echt früh wach waren, hatte das gute Namaste Cafe noch gar nicht auf. Wir testeten dann mal eine Alternative (natürlich mit gutem Wlan zum Arbeiten für Constance) – es ging zum Ice & Beans.

Ferrero Rocher Frappé und Bagel mit Frischkäse

Gut gestärkt machte ich mich erstmal auf die Suche meiner gewaschenen Wäsche. Da war ja noch was… Constance hatte eh zu tun und naja, es schadet ja nicht mal zu gucken ob ich etwas zurück bekomme. Also links herum und ab die Straße entlang, auf der das Wohnhaus der Dame lag. Inzwischen war es 9 Uhr Morgens und ich hoffte einer im Haus wäre schon wach. Schwein gehabt. Die Mutti stand oben auf ihrem Balkon und erkannte mich direkt. Wir hielten ein kleines Pläuschchen und ich bekam meine Sachen zurück. Diese kurz ins Hostel gebracht, umgezogen, eingecremt und ab zum Split. Dort war ich mit Katie verabredet und wir wollten erstmal chillen und Nichts tun. Einfach herrlich!

So ließ es sich super Aushalten. Dazu eine Menge Wasser und ab und zu mal was mit Schuss. Wir holten uns einen Snack zum Mittagessen, als sich eine Horde Jungs zwischen uns und das Meer setzte. Benehmen? Fehlanzeige! Mittags gegen 12 Uhr hielt der erste seine Hoden in den Cocktail, bevor sein Kumpel diesen auf Ex trinken sollte. Und wir wollten Essen… Der nächste kotzte 2 Minuten später neben sich auf den Boden – yummy. (er ging duschen und kam mit 2 neuen Drinks direkt zurück) Wir hatten dann auch die bristischen Soldaten mit ihren Kumpels von der walisischen Marine gefunden. Ein wahrer Traum! Nachdem wir unseren Snack beendet hatten, zogen wir um und suchten uns ein anderes Plätzchen in der Sonne. Malle 5.0 war dann doch nicht das, was ich für meinen letzten Tag brauchte. Katie und Constance hatten ihren Aufenthalt bereits verlängert und wollten von Caye Caulker aus weiter nach Flores, Guatemala. Für mich sollte es am nächsten Morgen zurück gehen. Also den Tag am Wasser ausgekostet und bevor es auf den Rückweg ging, natürlich noch einen schönen Abend mit Contance und Katie verbracht. Es ging erneut zum Swings und wir hatten ein paar Panty Ripper. Schon während wir auf das Essen warteten kamen die Jungs rein. Die Kombo aus Walisern und Briten… Noch bevor wir uns umsahen, saßen schon alle bei uns am Tisch. Gespielt wurde „ich hab noch nicht“ und beim ersten Drink erfuhren wir alles mögliche aus deren Sexualleben. Tranken taten Sie nach wie vor und Karaoke gab es ungefragt und mitten im Restaurant gratis dazu. Ein verrückter Abend! Zurück im Hostel wollte ich noch schnell mein Handy laden, aber im Zimmer waren die Steckdosen alle in Gebrauch. Also setzte ich mich mit Constance noch kurz nach draußen. Ohne Akku und ohne Tickets könnte ich meine Rückreise am nächsten Morgen knicken. Pläuschchen hin, Pläuschchen her – bekommt Constance eine Mitteilung, dass Guatemala die Grenzen schließt. Direkt und am nächsten Tag für alle Asiaten und Europäer. Die kleine Maus (21J.) völlig traurig. Hab ihr gesagt, sie soll zurück nach Mexico. Da hat es ihr die letzten Monate so gut gefallen und in Bacalar würde ja auch der Typ auf Sie warten. Apropos, der Typ… der wartete tatsächlich. Die beiden hatten nämlich, wie sich dann rauststellte, das Heck meines Auto kurzzeitig den Abend vor unserer Abreise Zweck entfremdet. 😉 Nach herzhaftem Gelächter und einem Absacker sind wir ins Bett, schließlich wollte Sie Morgens um 6 Uhr mit Aufstehen und mich zum Boot begleiten. Der Sonnenaufgang war wirklich schön.

Und es war sooo friedlich! Links seht ihr auch die Boote, eins davon habe ich dann kurz darauf genommen. Es ging denselben Weg zurück. Bye bye Ladies. 😦

Kurzer stop auf San Pedro. Diesmal zum Ausreisen durfte man auch hier knapp 20 Euro bezahlen. Oder um es mit Madonnas Worten zu sagen:

Wieder auf alle warten – lustigerweise diesmal komplett ohne Corona Check und zurück auf das Boot. Es ging weiter bis nach Chetumal, Mexiko.

Veröffentlicht von easy-the-gypsy

Bunt, verrückt und für jede Reise zu haben

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