Nach einer etwas unruhigen Nacht, wie in den Hostel dorms häufig, startete der erste Morgen in Cancún mit einer Dusche. Um euch hier mal ins Boot zu holen, nicht alle Hostels sind gleich. Es gibt eine riesen Menge toller Hostels und ab und zu eben auch welche wo das ein oder andere vielleicht nicht so passt. Dieses Hostel (Mezcal, Cancún) ist grundsätzlich echt schön. Lediglich das Bad hatte etwas größere Schimmel Probleme, war aber dennoch hübsch anzuschauen mit den ganzen kleinen Mosaiksteinchen. Also schnell geduscht, ab in die Klamotten, Sachen gepackt und wieder ins Auto. Auf dem Plan stand ja die Weiterfahrt nach Isla Mujeres. Kurzer stop unterwegs musste sein – Hunger machte sich so gegen 11 Uhr breit. Ein süßes Café lag am Straßenrand…was es hier wohl so zu essen gibt? Echte mexikanische Küche war mir bislang fremd (gut, außer das was es hier so gibt)

Nach der kleinen Stärkung weiter zur Fähre. Da ich ja mit dem Auto unterwegs war, hiess es dann natürlich auch brav mit dem Auto in den Bauch von dem dicken Tanker. Klein Isy also als Erste in den Bauch und wie sich das ja gehört auf die Rampe für die Ausfahrt. Schön ist, wenn man da schon weiss es könnte mit dem Anfahren am Hügel schwierig werden. Hinter einem dicht auf dicht noch 40 weitere Autos stehen…immerhin der Ausblick war Wahnsinn!

Auf dem Schiff selbst befanden sich ziemlich wenige Touris. Da ich noch einer weissen Wand Konkurrenz machte, nahm ich im Inneren Platz. Sonne pur und ohne Creme wäre echter Wahnsinn gewesen. Allerdings war ich drinnen nicht lange alleine. Einer der Lkw-Fahrer fand mich wohl ganz nett und kam insgesamt 4x um Fotos mit mir zu machen. Ok, mit all den Tattoos und als Blonde Frau alleine, passiert das schon mal. Er fragte aber schön brav, ob jedes einzelne Bild ok sei. Gute 2 Stunden später erreichte ich Isla Mujeres. Die Klappe ging auf und ich durfte denn Schiffsbauch als Erste verlassen – Jippieh. Hinter mir sitzen alle wartend in ihren Auto und ohne die Unterlegkeile wäre mein Auto auch so schon nach hinten gerutscht. Einmal tief durchgeatmet und ab dafür – tadaaaa es klappte . Also weiter zum nächsten Hostel, dem Nomads im Süden von Isla Mujeres. Oben an der Straße herrschte rund herum große Baustelle – alles wurde neu gebaut und war im Wachstum. Beim betreten aber war es sicherlich eines der schönsten Hostels, in dem ich je gewesen bin! Für einen guten Eindruck gleich mal ein paar Bilder.



Da ich Chaot natürlich beim Packen völlig vergessen hatte, wo ich meinen Reisepass hatte, gab es erstmal Komplikationen beim einchecken. Aaaaber als ich dann ALLES nochmal aus- und wieder einpackte, fand ich ihn. Also ab in das Zimmer. Alles war neu und es gab zwei separate Duschen, sowie zwei separate Toiletten für 8 Personen. Luxus pur! Kurz eben alles abgestellt und raus aus der Bude, erstmal umschauen. Was entdeckt ich als erstes? Dieses Hostel hat einen Privatstrand! Echter Wahnsinn. Da sag mal noch einer Backpacking und Hostel-Reisen seien kein Luxus… also zurück zum Zimmer, Bikini an und ab in die Sonne.

Mit ein paar Mädels aus dem Zimmer ging es Abends dann, Mietwagen sei Dank, über die Insel und in den Norden. Dort sind dann die Strände mit mehreren Reihen Liegen am Strand gepflastert und die dicken Hotels dicht an dicht. Gut, da bei uns in der Nähe nichts los war es auf jeden fall sehenswert.



Nach einem größeren Spaziergang und einem guten und günstigen Abendessen in irgend einer Seitenstraße ging es zurück. Ein paar Bierchen später dann auch ins Bett. Schließlich stand ja der nächste Ausflug schon vor der Tür. Morgens erstmal in den lokalen Supermarkt gedüst und mir ein Frühstück organisiert. Das Futter im Hostel war für die Menge einfach zu teuer war. Es gab Brot, frischen lokalen Käse, Tomaten, frischen Saft…perfekt. Danach ab in die Sonne – wie so ziemlich jeden Tag – und dann mit ein paar anderen aus dem Hostel wieder ins Auto. Diesmal ging es noch weiter in den Süden der Insel. Der erste Stop wurde gegenüber einer Reggaebar eingelegt. Sowohl um uns erst den Strand unten anzuschauen, als auch danach für ein Getränk in der Bar… so der Plan. Aber wie das ja immer so ist – alles kommt anders als man denkt. Keine 30m gelaufen, haue ich mir schön den linken großen Zeh an einem Stein ein und es gibt einen 1cm großen cut. Improvisieren ist ja super, also erstmal all das Blut mit Wasser abgespült und zu einem Schnorchel spot. Wir hofften dort auf Verbandszeug, da das mit den Ärzten etwas schwierig ist. (ist keiner auf der Insel) Nach etwas hin und her bekamen wir den Verbandskasten und machten einen Druckverband, wie das eben so ist.

Zurück zum Auto und statt uns den Strand weiter anzuschauen und was zu trinken, also weiter mit dem Sightseeing. Ich, verbotenerweise, auf dem Rücksitz des Mietwagens. Nach einer Überfahrt von frischem und noch heissem Asphalt (hier undenkbar) kamen wir bei der Mujer (Frau) und der Patronin der Insel an.

Als wir dort wieder in das Auto steigen wollten, entdeckten wir hinten links einen Platten. Wunderbar, der Tag von Pleiten, Pech und Pannen am anderen Ende der Welt… aber bei Sonnenschein, 27 Grad und mit Kaltgetränk in der Hand. Es könnte also immer noch schlechter Laufen. Statt noch groß rumzufahren für ein hübsches Restaurant also ein kurzer Stop am Supermarkt, dann am lokalen Saftshop (gibt alle möglichen frischen Säfte und Aqua de Jamaica – Wasser mit süßem Sirup) und zurück zum Hostel. Da mal das Personal gefragt, was wir mit dem Platten machen können… auf der Insel? Nichts. 😦 Aufgeben ist aber ja nicht so mein Ding. Also abwarten bis zum nächsten Morgen und wenn es nicht besser ist, zur Tanke. Luft auffüllen. Vorher aber nochmal eben kurz die wirklich schönen Momente und den Urlaub geniessen!

Gesagt getan, nach einem kleinen Frühstück die beiden vom Vortag eingesammelt, Gepäck wieder ins Auto und Richtung Hafen. Dort sollte es sowohl eine Tankstelle geben, als auch die normale Fähre. Wie sollte es anders sein, an der Tanke gab es keine Luft… Diese bestand auch nur aus einer Zapfsäule und alles andere war nicht mehr für den Gebrauch zu haben. Also weiter zur Tourifähre, die beiden abgesetzt und erstmal zu meiner Autofähre. Diese sollte um 14.30 Uhr fahren – also noch 3 Studen Zeit. Ich also, wieder alleine, die andere Tanke der Insel angefahren. Dort gab es Luft und den Hinweis auf einen Nagel im Reifen. Auf meinem super Spanisch-Englisch Mix habe ich dann gefragt, ob ich noch wieder aufs Festland komme – Nein, auf keinen Fall. Ok, was sind meine Optionen? Es gäbe eine Art Werkstatt. Wenn ich nach rechts in ein Wohngebiet fahre und da mal gucke, gäbe es einen der an Autos schraubt. Der würde das vielleicht machen. Es gäbe aber keine Touris in der Ecke. Was sollte ich tun? Also ab dafür und hin zu dem Typen. Nach ein wenig umherfahren, erreichte ich auch die „Werkstatt“, oder auch lauter kaputte KFZ-Teile und zwei ältere Herren, die Morgens schon Bier tranken. Diese halfen mir aber tatsächlich. Mit etwas mehr Vertrauen in die Sache, als mir lieb war überließ ich Schlüssel und Auto den Herren. Nahm auf einem Plastikstuhl im Schatten platz und deren Hund leistete mir Gesellschaft (oder auch die kleine Flohschleuder).

Nach gut einer Stunde und ein paar inetressanten Eindrücke in der Nachbarschaft bekam ich Auto und Schlüssel zurück. Wir hatten bis dato aber noch gar nicht über einen Preis gesprochen… Anfängerfehler dachte ich. Aber nein, für 10 Euro war ich aus der Nummer raus. Kurz noch ein paar Sachen für die Überfahrt besorgt und zurück zum Hafen. Wieder auf die Fähre und dann über Cancún und Playa del Carmen weiter nach Tulum.